Brustkrebs-Tumore sind in Kantonen mit Screening-Programmen kleiner
Brustkrebs-Früherkennungsprogramme zeigen Wirkung. In Kantonen ohne solche Programme sind die Brustkrebstumore zum Zeitpunkt der Diagnose grösser als in Kantonen mit Screening-Programmen, wie eine neue Studie zeigt.
Zudem wurde ein Tumorbefall der Lymphknoten in Kantonen mit Screening-Programm signifikant seltener festgestellt, wie das Luzerner Kantonsspital und die Hirslanden Klinik St. Anna am Montag mitteilten.
Eine frühe Erkennung von Brustkrebs-Tumoren erhöht laut der Mitteilung die Lebensqualität von betroffenen Personen. Es reduziert die Anzahl der notwendigen Chemotherapien und die Dauer der anti-hormonellen Therapien. Zudem sind Brustrekonstruktionen bei einer früheren Erkennung weniger oft notwendig.
In Kantonen mit einem Vorsorgeprogramm erhalten gesunde Frauen zwischen 50 und 69 Jahren regelmässig eine briefliche Einladung zur sogenannten Mammographie, einer Röntgenuntersuchung der Brüste. Einige Kantone, darunter die Zentralschweizer Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri, haben aber kein solches Früherkennungsprogramm.
«Weltweit einzigartiger Fall»
Für ihre Studie haben die Luzerner Forschenden nun Daten von rund 19’200 Personen mit Brustkrebs in Kantonen mit Screening-Programm mit Daten von rund 2300 Patientinnen aus Kantonen ohne solches Programm verglichen. Veröffentlicht wurden die Resultate in der Oktober-Ausgabe der Fachzeitschrift «ESMO Open».
«Dieser weltweit einzigartige Fall in einem einzigen kleinen Land mit sehr hohem Lebensstandard, aber mit unterschiedlichen Screening-Strategien, zeigt die Vorteile organisierter Brustscreening-Programme», schrieben die Forschenden in der Studie.