Galgener OL-Brüder zeigen solide Leistung in Wien
Am vergangenen Freitag stand ein Sprint (Siegerzeit 12 bis 15Minuten) auf dem Programm. Die Juniorinnen und Junioren erwartete ein abwechslungsreiches Naherholungsgebiet inmitten von Wien mit Schrebergartenlabyrinth, Spielplätzen und Sportanlage.
Das Unwetter von letzter Woche stellte die Organisatoren jedoch vor eine Challenge: Bis vor nur wenigen Tagen stand das Gelände noch unter Wasser. Das Hochwasser verwandelte zudem nicht nur die Wiesen, sondern auch die Wege in eine Rutschpartie. Viele Stürze waren die Folge. Kurzfristig mussten zudem die Bahnen umgelegt werden, da der Wald grossteils noch unter Wasser war. Einen tollen 8. Rang konnte dabei der 19-jährige Corsin mit einem nahezu fehlerfreien Lauf verbuchen. Knappe 16 Sekunden fehlten zu einer Silbermedaille. Einem gewohnt etwas verhaltenen Start folgte eine fulminante Aufholjagd – leider waren zwei Routen je etwa 10 Sekunden langsamer, wie sich dann im Ziel bei der Auswertung feststellen liess.
Lavio, 17 Jahre alt, erwischte nach eigenen Aussagen «eigentlich immer die langsamere Route», was sich dann eben zu einer guten Minute Rückstand und einem eher enttäuschenden 30. Rang summierte.
Verpasste Chance auf Medaille
Am Samstag folgte dann nördlich von Wien bei Klosterneuburg ein klassischer Wald OL. Eigentlich wie in einem typischen Schweizer Wald im Mittelland. Also gewohntes Terrain. Teilweise sehr steil, viele Wege, teilweise sehr gut belaufbar, daneben aber auch viele grüne, fast undurchdringbare Partien. Geschickte Routenwahl war gefragt, um die grünen Partien zu umlaufen und doch nicht zu viele Steigungsmeter zu machen. Lavio wurde zwar ansprechender 15. Allerdings musste er zwei Mal fast 90 Sekunden auf unsauberen Routen in Kauf nehmen. Da nützte auch der schnellste Zieleinlauf nichts mehr. Schade um die verpasste Medaillen- Chance.
Noch unzufriedener zeigte sich Corsin, der ausgelost sehr früh starten musste (im Grün immer ein klarer Nachteil, ergeben sich doch während des Wettkampfes meist mehr oder weniger deutliche Spuren der Vorläufer). Aber fast ein halbes Dutzend schlecht ausgeführte Routen summierten sich dann eben zu einem deutlichen Rückstand von gegen fünf Minuten auf die Medaillenplätze und Rang 25.
Unglückliche Routenwahl
An der sonntäglichen Staffel, an der jüngere und ältere Läufer zusammen in einem Dreier-Team starteten, wurde Lavio für den Massenstart im Team CH 2 eingeteilt. Ort des Geschehens war ein ans Schweizer Mittelland erinnernder Wald mit vielen Gräben, Wegen und einigen Dickichten sowie Brombeerfeldern westlich von Wien. Eine unglückliche Routenwahl schon gleich zum vierten Posten, bei der er mit einem anderen CH-Läufer alleine links um einen grösseren Hügel rannte (alle Gegner zusammen liefen rechts und waren eben eine Minute schneller), spülte ihn fast ans Ende des Läuferfeldes.
Mit grossem Einsatz, und obwohl er bei den verschiedenen Gabelungsposten wohl meist die langsameren anlaufen musste, konnte er noch ein gutes Dutzend Läufer überholen und übergab an 20. Stelle, fast am Ende eines grossen Läuferpulkes. (Um ein Nachlaufen zu verhindern werden alle paar Posten gegabelt, heisst, es stehen pro Bahn mehrmals drei Postenvarianten zur Verfügung – am Schluss hat jedes Staffelteam dann aber doch im gesamten die gleichen Aufgaben erledigt).
Exzellente Karten- und Laufarbeit
Corsin als folgender Läufer zeigte dann eine exzellente Karten- und Laufarbeit und mit drittbester Zeit brachte er CH 2 auf Rang 5 nach vorne, nur noch 40 Sekunden hinter dem führenden Läufer von Schweiz 1.
Elia Ren, ihr Tessiner Staffelkollege, verlor dann leider mit kleineren Suchaktionen noch drei Ränge, aber der 8. Rang fürs «Müller-Team» darf sich doch sehen lassen. Den Sieg ihrer Schweizer Staffelkollegen werden sie wohl gefeiert haben. (eing)
Die besten D/H18- bis D/H20-Läufer der europäischen OL-Szene trafen sich in Wien, um sich am Junior European Cup (JEC) zu messen. Mit dabei waren auch die Galgener Geschwister Corsin und Lavio Müller.