Ungewöhnlicher Spezialtransport
Schwimmt Nessie oder ein anderes Ungeheuer von Wollishofen aus über den See? Ein langes Ungetüm aus Kunststoff gab Ende vergangener Woche Rätsel auf.
Als sich frühmorgens ein 220 Meter langes schlangenartiges Wesen vom Ufer in Wollishofen löst, ist es auf dem Zürichsee noch sehr ruhig. Nur einige Ruderboote gleiten um diese Zeit über das Wasser. Sie weichen dem langen Ungetüm geschickt aus, das die gegenüberliegende Seeseite anpeilt. Was vom Ufer aus wie eine lange, aber filigrane Seeschlange aussieht, ist in Wirklichkeit eine Leitung aus Kunststoff. Mit ihrer Länge von 220 Metern, einem Durchmesser von einem Meter und einem Gewicht von 60 Tonnen wirkt sie aus der Nähe wuchtig und massiv. «Die Dimensionen der Leitung sind auch für mich aussergewöhnlich », sagt Samuel Jucker. Er ist Geschäftsführer der Willy Stäubli Ing. AG. Das Horgner Wasserbauunternehmen transportiert nicht zum ersten Mal Leitungen über den See. «So gross war bis-her aber noch keine», sagt Jucker.
Nach knapp einer halben Stunde hat der Transport sein Ziel erreicht: die Wässerig-Wiese in Zollikon unweit der Stadtgrenze. Dort baut das Energieunternehmen Energie 360° eine unterirdische Seewasserzentrale für den Energieverbund Lengg, der das Gesundheitscluster Lengg mit erneuerbarer Wärme und Kälte versorgt.