Palästinenser: Dutzende Tote bei Angriff in Nord-Gaza
Dutzende Menschen sind nach palästinensischen Angaben bei einem israelischen Luftangriff im Norden des Gazastreifens getötet worden.
Dabei sei ein Wohnkomplex im Ort Beit Lahia zerstört worden, in dem sich Zivilisten befunden hätten, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Beit Lahia liegt nordöstlich von Dschabalia, wo es derzeit auch heftige Kämpfe gibt.
Wafa gab die Zahl der Toten am Samstagabend mit mindestens 73 an, zahlreiche Menschen seien zudem verletzt worden. Israels Armee bezeichnete die Zahlen nach einer ersten Prüfung als übertrieben. Die Angaben beider Seiten können nicht unabhängig überprüft werden.
Die Darstellung der palästinensischen Seite stimme nicht mit den eigenen Informationen überein, hiess in der Nacht in einer Mitteilung der Armee. Man prüfe weiterhin die «von Hamas-Quellen verbreiteten Informationen». Diese hätten sich bei früheren Vorfällen als «äusserst unzuverlässig» erwiesen. Es handele sich um ein «aktives Kriegsgebiet», betonte die Armee. Man gehe «präzise» vor und tue alles, «um Schaden für die Zivilbevölkerung zu vermeiden», hiess es.
Seit Beginn des Krieges als Folge des von islamistischen Terroristen verübten Massakers in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppten wurden, wurden nach palästinensischen Angaben bereits mehr als 42.000 Menschen in dem abgeriegelten Küstengebiet getötet. Nach Einschätzung der UN, die die nicht unabhängig überprüfbaren Zahlen als weitgehend glaubwürdig betrachten, sind die meisten der Getöteten Frauen und Kinder.