Einmal mehr sind sie nicht zu schlagen
Das Team Neuseeland gewinnt vor Barcelona den 37. America’s Cup. Die Titelverteidigung der Segler gegen den Herausforderer Grossbritannien gelingt. Die Finalserie sichern sich die Neuseeländer mit 7:2 Siegen.
Den ersten Matchball nutzten die Segler vom Team New Zealand am Samstag sofort. Der Titelhalter des America’s Cup hatte in der Best-of-13-Serie die ersten vier Regatten alle gewonnen. Die Briten tankten kurz Hoffnung, als sie zwei Regatten hintereinander gewinnen und auf 2:4 verkürzen konnten. Am Freitag (2) und am Samstag (1) sicherte sich der Favorit aber mit drei weiteren Erfolgen den Gesamtsieg.
Die achtköpfige neuseeländische Crew umarmte sich und jubelte auf dem Rumpf der 75-Fuss-Taihoro, nachdem sie die «Britannia» in Rennen 9 auf Distanz gehalten hatte. «Was für ein grossartiger Tag, was für ein grossartiges Team, was für ein grossartiges Gefühl», so der neuseeländische Skip-per Peter Burling.
In der entscheidenden Regatta setzten sich die Neuseeländer früh ab. Schon auf der ersten von sechs Teilstrecken setzte sich Neuseeland um 200 Meter ab. Diesen Rückstand holten die Briten zwar bis zur Rennhälfte auf, danach zogen die Ozeanier aber umgehend wieder davon. Kontrolliert und ruhig fuhren die Neuseeländer den Sieg anschliessend über die Ziellinie. Ein Fehler unterlief dem Titelverteidiger bei weiterhin schwachem Wind nicht mehr.
Fünf Siege innert 29 Jahren
Über den gesamten America’s Cup etablierten sich die Neuseeländer als überlegen. Einzig am Mittwoch waren beide Rennen verloren gegangen, an allen anderen Tagen jubelten nur die Kiwis um die zwei Skipper Peter Burling und Nathan Outteridge. Outteridge triumphierte im Gegensatz zu Burling erstmals am America’s Cup: «Es ist etwas ganz Besonderes, es war eine riesige Reise, und ich genoss jede Minute. Das gesamte Team hat sich einen grossen Traum wahr gemacht.» Neuseeland siegte zum dritten Mal hintereinander. Die Neuseeländer hat-ten die älteste Trophäe im internationalen Sport bereits 2017 und 2021 gewonnen. Es war der fünfte Gesamtsieg für den Inselstaat im Pazifik – alle Erfolge holten sie in 29 Jahren.
Und Grossbritannien? Die Briten gewannen den America’s Cup in seiner 173-jährigen Geschichte noch nie. Erstmals seit sechs Jahrzehnten erreichten sie die Finalserie. Ihr Skipper, Ben Ainslie, zeigte sich als fairer Verlierer: «Meiner Meinung nach ist das Team New Zealand das beste Team, das jemals im America’s Cup angetreten ist. Unserem Team kann ich gar nicht genug für all die Anstrengungen danken, die sie unternommen haben, um uns immerhin so weit zu tragen. Wir hatten unsere Momente, aber am Ende des Tages hat das beste Team gewonnen. » Die Briten erachteten es als Erfolg, sich gegen alle Herausforderer, unter ihnen das Schweizer Syndikat Alinghi, durchgesetzt zu haben. Ainslie: «Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns unterstützt haben. Wir haben uns vor zehn Jahren vorgenommen, den America’s Cup zu gewinnen, und wir kommen jedes Mal näher.»