Sieben Tote bei Anschlag im indischen Teil Kaschmirs
Bei einem Schusswaffenangriff mutmasslicher Extremisten sind im indisch kontrollierten Teil der Himalaya-Region Kaschmir mindestens sieben Menschen getötet worden. Die Behörden des Unionsterritoriums Jammu und Kaschmir sprachen nach dem Zwischenfall vom Sonntagabend von einem «Terroranschlag».
Es habe auch Verletze gegeben. Die Todesopfer, darunter ein Arzt und sechs Bauarbeiter, hätten für eine private Infrastrukturfirma gearbeitet, die einen strategisch wichtigen Tunnel im Norden des Landes baue, berichteten indische Medien.
Eine Gruppe namens The Resistance Front (Die Widerstandsfront) habe den Anschlag über Mitteilungen in den sozialen Medien für sich reklamiert, berichteten der Nachrichtensender India Today und andere indische Medien. Die Gruppe wird von der Regierung als Terrororganisation eingestuft. Sie soll 2019 nach dem Beschluss der Regierung gegründet worden sein, dem indischen Teil Kaschmirs die Teilautonomie zu entziehen und ihn in zwei Unionsterritorien – Jammu und Kaschmir sowie Ladakh – aufzuteilen.
Zwei Schützen schossen willkürlich auf Arbeiter
Beim Anschlag feuerten den Berichten zufolge mindestens zwei Schützen mit Waffen willkürlich auf die Arbeiter in der Unterkunft. Sicherheitskräfte würden nach den mutmasslichen Extremisten suchen. Es sei der erste grössere Anschlag gewesen, der sich gegen ein Infrastrukturprojekt in Jammu und Kaschmir gerichtet habe.
Der im Bau befindliche 6,4 Kilometer lange Z-Morh-Tunnel ist der Zeitung «The Indian Express» zufolge Teil eines grösseren Tunnelprojekts, das das Kaschmirtal mit Ladakh verbinden soll. Auch für das indische Militär sei das Projekt wichtig, da auf diese Weise schneller militärisches Personal in die Grenzregion von Ladakh gebracht werden könne.
Der grösste Teil Kaschmirs ist zwischen Indien und Pakistan geteilt. Beide Atommächte führten bereits zwei Kriege um die Herrschaft über das gesamte Himalaya-Tal. Ein kleiner Teil Kaschmirs gehört zudem zu China.