Kühne+Nagel im dritten Quartal über dem Vorjahr
Der Logistikkonzern Kühne+Nagel hat sich im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert. Die Nachfrage hat nicht zuletzt wegen der erneuten Lieferkettenstörungen angezogen.
Der Nettoumsatz nahm um 19 Prozent auf 6,49 Milliarden Franken zu und der um die volatilen Frachtraten bereinigte Rohertrag um 5 Prozent auf 2,19 Milliarden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. In der Folge verbesserten sich auch die Gewinnzahlen. Der operative Gewinn (EBIT) stieg um 2 Prozent auf 455 Millionen und der Reingewinn um 6 Prozent auf 339 Millionen.
«Die hoch flexiblen Logistiklösungen von Kühne+Nagel haben sich angesichts der weltweit zunehmenden Lieferkettenstörungen erneut als klarer Vorteil für unsere Kunden erwiesen», liess sich CEO Stefan Paul zitieren. Dies spiegle sich in der positiven Geschäftsentwicklung wider.
Seefracht im Hoch
Als Beispiel nannte das Unternehmen die Onlineplattform seaexplorer.com. Diese habe sich während der jüngsten Lieferkettendisruptionen wie der Krise im Roten Meer oder den Hafenstreiks an der US-Ostküste als zuverlässige Informationsquelle für Seefrachtkunden weltweit erwiesen.
In der Seefracht nahm der Umsatz denn auch markant zu (+36%), während er in der Luftfracht um 20 Prozent stieg. In den kleineren Bereichen Landverkehre (+3%) und Kontraktlogistik (+2%) ging es ebenfalls nach oben.
In der Seefracht führte die Umsatzsteigerung auch zu einem höheren EBIT (+9%), während dieser in der Luftfracht abnahm (-12%).
Umsatzerwartungen übertroffen
Die Verbesserungen sind keine Überraschung. Die Analysten hatten mit solchen gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum gerechnet, nachdem das Management sich Mitte Jahr zuversichtlich zum weiteren Geschäftsverlauf geäussert hatte.
Deutlich übertroffen wurden die Erwartungen nun gleichwohl beim Umsatz. Bei den anderen Kennzahlen wurden sie in etwa erfüllt.
Konversionsrate über 20 Prozent
Zur Erinnerung: Der Logistikkonzern hatte im Jahr 2023 die Normalisierung nach dem Corona-Boom gespürt. Die Konversionsrate, die das Verhältnis von EBIT zum sogenannten Rohertrag beschreibt und für das Management eine wichtige Kenngrösse ist, fiel im letzten Jahresviertel 2023 mit 15,6 Prozent sehr tief aus. Im ersten Quartal 2024 stieg sie dann immerhin wieder auf 18 Prozent und kam im zweiten Quartal bei 18,3 Prozent zu liegen.
Nun wurde mit 20,8 Prozent die 20-Prozent-Marke wieder überschritten. Mittelfristig peilt das Unternehmen im Rahmen der «Roadmap 2026»-Strategie bekanntlich Konversionsraten von 25 bis 30 Prozent an.
Erstmals seit dem Ende der Covid-Sonderkonjunktur seien EBIT und der Gewinn auf Quartalsbasis sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch zur Vorjahresperiode gestiegen, betonte das Unternehmen denn auch. Zur positiven Geschäftsentwicklung habe auch die Verschlankung des Unternehmens durch den Abbau der regionalen Struktur beigetragen.
Einen konkreten Ausblick auf das laufende Jahr gibt das Unternehmen wie üblich nicht.