Das alljährliche Kerzenziehen beginnt
Kurz ins Wachs tauchen, etwas länger ins Wasser. Kurz ins Wachs, dann wieder ins Wasser. «Kerzenziehen hat meditativen Charakter », findet OK-Mitglied Sandra Deck. «Auch wir Erwachsene machen das alle gerne.» Wer zum ersten Mal am Kerzenziehen teilnimmt, stellt tatsächlich fest: Nach wenigen Durchgängen fällt jede Unruhe von einem ab, denn Eile macht keinen Sinn. Schicht für Schicht wird eine Kerze gezogen. Jedes Mal aufs Neue wird die nächste Lage der entstehenden Kerze in Wasser getaucht, damit sie abkühlen kann. Wasser abwischen nicht vergessen – und hinein ins Wachs für die nächste Schicht.
Positive Rückmeldungen
Kerzenziehen gehört zur Vorweihnachtszeit einfach dazu. Wie in jedem Jahr organisieren viele Gemeinden und Elternvereine Anlässe, um der beliebten Aktivität nachzugehen. Wollerau ist in diesem Jahr besonders früh dran. Bereits seit letztem Freitag und noch bis am Sonntag können alle Interessierten von jung bis alt im Pfadihaus im Erlenmoos Kerzen ziehen. Warum der frühe Start? Dies ha-be lediglich terminliche Gründe, erklärt Sandra Deck, neben Ester Croci und Melek Heuberger Teil des neuen, dreiköpfigen OK-Teams vom Elternverein Wollerau. «Wir teilen uns die Ausrüstung mit Wilen, und dort findet das Kerzenziehen Anfang November statt.» Obwohl am Montag ein herrlicher Spätsommertag ist, der wenig an Weihnachten denken lässt, sind die Kinder eifrig dabei. Auch die Eltern können dem frühen Start etwas Gutes abgewinnen. «Wir haben positive Rückmeldungen erhalten, denn normalerweise ist der November so überladen. » Während der zehn Tage kommen täglich drei Schulklassen zum Kerzenziehen, am Abend und an den Wochenenden steht die Werkstatt im Pfadihaus allen Interessierten offen. Häufig kommen die gleichen Kinder nochmals und bringen Geschwister, Eltern oder Grosis mit.
Kinder sehen etwas entstehen
Die Grössenordnung des Anlasses überrascht selbst Sandra Deck. Fast 30 engagierte Helferinnen und Helfer unterstützen in Wollerau das OK-Team. Rund 300 Kilo Paraffin-Wachs und 20 Kilo Bienenwachs werden pro Saison verarbeitet, die Fussböden müssen abgedeckt und die Öfen beaufsichtigt werden. Zudem sind die Helfer jederzeit für die Kinder ansprechbar, beantworten Fragen und geben Tipps.
Das Schöne am Anlass sei zu sehen, dass die Kinder immer wieder Freude daran haben. «Die Kinder sehen, dass etwas entsteht, sie sind Teil von einem Entstehungsprozess und können am Ende sagen: ‹Das habe ich gemacht›. » Erleichtert fügt Sandra Deck hinzu: «Und sie sind mal von den Geräten weg.» Die anwesenden Kinder zeigen sich äusserst kreativ, von Regenbogen-Kerzen bis zu Tannenbäumen mit Schneeeffekt ist alles dabei. Sollen die Erwachsenen ruhig weiter meditieren.
Wollerau macht den Anfang. Im Pfadihaus im Erlenmoos startete am vergangenen Freitag die beliebte Aktivität, die zur Vorweihnachtszeit einfach dazu gehört.