Holcim macht mit weniger Umsatz mehr Gewinn im Sommerquartal
Holcim hat im Sommerquartal die Profitabilität verbessert. Trotz weniger Umsatz hat der grösste Baustoffkonzern der Welt operativ mehr Gewinn erzielt.
So sank der Umsatz in den Monaten Juli bis Ende September deutlich um 3,0 Prozent auf 7,12 (7,34) Milliarden Franken, wie der Innerschweizer Konzern am Freitag in einem Communiqué bekannt gab. Dabei schlug der starke Franken auf das Ergebnis. In Lokalwährungen wäre der Umsatz leicht gewachsen.
Zudem setzte Holcim die Einkaufstour fort. Im dritten Quartal kaufte der Konzern sechs Firmen in den USA, Lateinamerika und Europa. Organisch wuchs das Geschäft um 0,3 Prozent.
Mehr Betriebsgewinn
Dagegen stieg der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT im dritten Quartal um 4,6 Prozent auf 1,67 Milliarden Franken. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten. Ohne den starken Franken hätte der operative Gewinn gar um rund 9 Prozent zugelegt.
Die wiederkehrende EBIT-Marge stieg auf 23,5 Prozent von 21,8 Prozent im Vorjahr. Das sei ein neuer Rekord, schrieb Holcim. Den Reingewinn gibt der Konzern an ungraden Quartalen jeweils nicht bekannt.
Insgesamt hat Holcim die Erwartungen der Analysten beim Umsatz leicht verfehlt, beim Betriebsgewinn dagegen etwas übertroffen.
Wenig Zement und Zuschlagsstoffe verkauft
Insgesamt hat Holcim in den ersten neun Monaten einen Umsatz von 19,93 Milliarden Franken erzielt. Das ist ein Rückgang um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der wiederkehrende Betriebsgewinn stieg dagegen um 6,6 Prozent auf 3,88 Milliarden Franken.
Dabei sanken die Umsätze mit Zement, Zuschlagsstoffen und Transportbeton. Dagegen stieg der operative Gewinn mit Zement und Zuschlagsstoffen unter anderem dank Preiserhöhungen, während er beim Transportbeton schrumpfte. Bei der Wachstumssparte Lösungen & Produkte wuchs Holcim kräftig und konnte den EBIT gar zweistellig steigern.
Ziele für 2024 bestätigt
An den Zielen für das Gesamtjahr hält Holcim fest, die erst vor drei Monaten beim Umsatz gesenkt und bei der Marge erhöht wurden. So erwartet der Konzern ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich in lokaler Währung.
Der wiederkehrende EBIT soll gleichzeitig überproportional zulegen. Die entsprechende Marge soll auf über 18,5 Prozent steigen. Der Free Cashflow werde weiterhin bei über 3 Milliarden Franken erwartet. Holcim sei in der Lage, dieses Jahr erneut ein Rekordergebnis zu erzielen, erklärte der neue Konzernchef Miljan Gutovic.
Die geplante Kotierung des Nordamerikageschäfts von Holcim in den USA ist auf Kurs und wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein. Holcim hatte Ende Januar überraschend angekündigt, das Nordamerika-Geschäft im nächsten Jahr abzutrennen und als vollständig unabhängiges Unternehmen in den USA zu kotieren.
Hintergrund sind die billionenschweren Investitionsprogramme der US-Regierung: «Sie werden in den nächsten acht bis zehn Jahren zu nie dagewesenen Ausgaben für die Bauindustrie führen», sagte Holcim-Präsident Jan Jenisch damals. Die Aufspaltung sei nötig, um das Potential gänzlich auszuschöpfen und voll durchzustarten.
Aktien für 748 Millionen zurückgekauft
Im Rahmen des am 18. März gestarteten Aktienrückkaufs hat Holcim bis Ende September 9,4 Millionen Aktien im Wert von 748 Millionen Franken erworben. Insgesamt will der Konzern bis Ende des Jahres Aktien im Wert von bis zu 1 Milliarde Franken kaufen. Das entspricht 1,7 Prozent der insgesamt ausstehenden Aktien.