Klimawandel führt zu Anstieg der Malariafälle im Norden Kenias
Trotz eines allgemeinen Rückgangs von Malaria in Kenia ist es im Norden des Landes zu einem Anstieg der Malariafälle gekommen. Die Studie mit Schweizer Beteiligung deutet darauf hin, dass der Klimawandel zu diesem Anstieg beigetragen hat.
Stärkere Regenfälle und milde Temperaturen würden ideale Bedingungen für die Verbreitung von Stechmücken schaffen, teilte das Schweizerische Tropen und Public Health Institut (Swiss TPH) am Montag mit. Auch Veränderungen in der Landnutzung wie Bergbau und Abholzung würden zu diesem Anstieg beitragen.
Die Studie untersuchte auch die Auswirkungen der Urbanisierung auf Malaria. In Gebieten mit stärkerer Bebauung und stärkerer nächtlicher Beleuchtung seien die Malariaraten geringer. Dieser Rückgang lasse sich wahrscheinlich auf die verbesserte Infrastruktur und den besseren Zugang zu Gesundheitsversorgung und Präventionsmassnahmen erklären, hiess es weiter.
Die Ergebnisse würden die Notwendigkeit gezielter, regionsspezifischer Malariastrategien, die saisonale und klimatische Unterschiede berücksichtigen, unterstreichen. Um gefährdete Regionen zu schützen, müssten bewährte Massnahmen wie Moskitonetze und saisonale Chemoprävention durch neue Verfahren wie den Einsatz von Insektensprays oder modernen Insektiziden ergänzt werden.
Die zusammen mit dem Kenya Medical Research Institute im «International Journal of Health Geographics» veröffentlichte Studie zeigt, dass Kenia zwischen 2015 und 2020 einen vielversprechenden Rückgang der Malariaprävalenz von acht auf sechs Prozent verzeichnete. Bei Kindern unter fünf Jahren – die besonders gefährdet sind – gingen die Zahlen um 31 Prozent zurück und bei Kindern zwischen fünf und 14 Jahren um 26 Prozent.
Die Swiss TPH gehört zu den führenden Institutionen bei der weltweiten Malariabekämpfung. Mehr als 200 Forschende widmen sich der Entwicklung neuer Diagnostiken, Therapien und Strategien zur Kontrolle.