Wassertemperaturen in europäischen Berggewässern steigen
Die Wassertemperaturen in europäischen Berggewässern steigen seit Jahrzehnten. Der Klimawandel gefährdet die Wasserqualität, die Fische, die Industrie- und Stromproduktion. Das zeigt eine Studie des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF).
Die durch den Klimawandel immer wärmer werdende Luft erwärme die Fliessgewässer, teilte das SLF am Montag mit. Extreme Wassertemperaturen könnten ökologische Kipppunkte auslösen. So steige die Sterblichkeit von Forellen bei Temperaturen von mehr als 23 Grad Celsius. Die gesamte Biodiversität der Ökosysteme in den Gewässern sei bedroht.
Die hohen Temperaturen können auch die Qualität des Wassers reduzieren, was für die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser in manchen Regionen zum Problem werden könne, hiess es weiter. Auch Industrie- und Versorgungsunternehmen könnten ihre Kraftwerke nicht mehr ausreichend kühlen, sodass sie gezwungen seien, den Betrieb zu drosseln oder gar einzustellen.
In den Alpen sei bei den Temperaturen für alle vier Jahre ein Trend nach oben zu beobachten gewesen. «Wenn wegen des Klimawandels im Winter weniger Schnee fällt, gelangt im Frühling und Sommer weniger kühles Schmelzwasser in die Flüsse», sagte SLF-Hydrologin Amber van Hamel. Hinzu kämen Dürren, wodurch die Feuchtigkeit des Bodens abnehme. Weniger kaltes Grundwasser gelange in die Flusssysteme.
Die Studie untersuchte 177 Gewässer in den Alpen, den Pyrenäen, im französischen Zentralmassiv und in den Bergen Skandinaviens. Darunter sind 35 Gewässer aus der Schweiz wie die Emme, die Rhone oder der Dischmabach bei Davos GR.