Bencic im Billie Jean King Cup bereits wieder im Einzel dabei
Das Team Schweiz geht im Billie Jean King Cup gegen Serbien als klarer Favorit ins Playoff um den Verbleib in der Weltgruppe I. Belinda Bencic und Viktorija Golubic können am Freitag in Biel vorlegen.
Fast genau zwei Jahre ist es her, seit Belinda Bencic letztmals im Teamwettkampf für die Schweiz angetreten ist und in Glasgow gegen die Australierin Ajla Tomljanovic den entscheidenden Punkt zum Schweizer WM-Titel geholt hat. Nun kehrt sie als junge Mutter ins Team zurück und erhält von Captain Heinz Günthardt gleich das Vertrauen, um im Einzel wieder auf dem Platz zu stehen.
An Bencic führt kein Weg vorbei
Die 27-jährige Ostschweizerin überzeugte bei ihrem Comeback im Training gleich weiter und verdiente sich so die Nomination. Nach ihren ersten beiden Turnieren seit mehr als einem Jahr auf ITF-Niveau in Hamburg und Luxemburg ist sie noch respektive wieder die Nummer 913 der Welt. Das Duell mit der acht Jahre jüngeren serbischen Teamleaderin Lola Radivojevic (WTA 181) dürfte das erwartete Highlight des ersten Tages werden.
«Als Belinda die ersten Bälle schlug, sah man, dass sie nichts verloren hat in Sachen Tennis. Sie ist vielleicht nicht ganz so schnell unterwegs, wie wenn sie topfit wäre. Aber sie ist fit, und sie ist eine hervorragende Tennisspielerin. Darum führte kein Weg an ihr vorbei», sagte Günthardt zu seinem Entscheid.
Nach Bencic ist Viktorija Golubic (WTA 108) gegen Mia Ristic (WTA 394) die klare Favoritin – nach ihrem zweiten WTA-Turniersieg vor knapp zwei Wochen in China sowieso. Golubic bringe «viel Selbstvertrauen aus China mit und war in den letzten Jahren ein Stützpfeiler in unserem Team. Auch deshalb war für mich relativ früh klar, wer die ersten Einzel bestreitet», so Günthardt.
Nicht mehr das Serbien von 2012
Überhaupt haben die Serbinnen viel von ihrer früheren Stärke mit den beiden ehemaligen Weltranglisten-Ersten Ana Ivanovic und Jelena Jankovic eingebüsst, die 2012 erst im Final des damaligen Fedcups scheiterten. Ohne ihre einzige Top-100-Spielerin Olga Danilovic, die aus nicht näher ausgeführten Gründen fehlt, ist in Biel keine Spielerin älter als 21-jährig.
«Ich weiss praktisch nichts von ihnen», hatte Günthardt Anfang Woche zugegeben. «Aber das Ranking gewinnt keine Punkte.» In den Trainings dürfte er deshalb genau hingeschaut haben. An der Ausgangslage und der klaren Favoritenrolle seines Teams ändert das jedoch nichts. Alles andere als der Verbleib der Schweiz in der Weltgruppe I wäre eine grosse Enttäuschung.