UN-Klimachef warnt G20-Länder vor wirtschaftlichem «Blutbad»
In den zähen Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz hofft man auf Bewegung durch den anstehenden Gipfel der Gruppe der führenden Wirtschaftsmächte (G20) in Brasilien. «Ohne eine rasche Senkung der Emissionen wird keine der G20-Volkswirtschaften von einem klimabedingten wirtschaftlichen Blutbad verschont bleiben», sagte UN-Klimachef Simon Stiell in Baku. Schon jetzt belasteten Klimafolgen Lieferketten, Lebensmittelpreise und zerstörten Lebensgrundlagen auch in diesen Ländern.
«Die Welt schaut zu und erwartet starke Signale, dass Klimaschutz für die grössten Volkswirtschaften der Welt eine zentrale Rolle spielt.» Die Klimakrise solle Thema Nummer Eins sein.
Argentinien und die USA in Rio de Janeiro mit am Tisch
Tatsächlich werden auf dem Gipfel auch Argentinien und die USA mit am Tisch sitzen. Bei beiden Ländern wird der Ausstieg aus dem internationalen Pariser Klimaschutzabkommen befürchtet – im Fall der USA infolge der Wahl von Donald Trump als künftigen Präsidenten. Er hatte die USA bereits in seiner ersten Amtszeit aus dem Abkommen geführt.
In Baku würden die Delegationen Tag und Nacht über ein neues Finanzziel verhandeln, das ärmeren Ländern in Zukunft Unterstützung bei Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen zusichert, sagte Stiell. «Fortschritte bei Klimageldern ausserhalb unserer Verhandlungen ist genauso wichtig und die Rolle der G20 entscheidend.»