In Damaskus kehrt ein wenig Normalität ein
Nach der Übernahme von Damaskus durch Aufständische kehrt in Syriens Hauptstadt allmählich wieder etwas Alltag ein.
Anwohner eines Viertels im Westen der Stadt berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass einige Restaurants und Geschäfte dort wieder geöffnet hätten. Demnach sind auch einige Menschen auf den Märkten der Stadt unterwegs.
«In den vergangenen zwei Tagen hatten Ladenbesitzer Angst, angegriffen und ausgeraubt zu werden», sagte Adnan Issa, der in einem Geschäft in Damaskus arbeitet, der dpa. Inzwischen seien Mitglieder der Rebellenfraktionen zusammen mit der Polizei auf den Strassen unterwegs. Die Patrouillen beruhigten die Menschen, ist der Syrer überzeugt.
In einem Viertel im Südosten der Stadt haben Anwohner nach eigenen Angaben die vermüllten Strassen gereinigt. In den sozialen Medien habe es viel positives Feedback für die Initiative gegeben, sagte einer der Beteiligten, Amin Hamuda. Er hoffe nun, dass sich die Aktion auf die gesamte Stadt und schliesslich auch auf ganz Syrien ausweite.
Anwohnern zufolge wurde der Müll in Damaskus bereits seit Freitag nicht mehr abgeholt. Die Container seien völlig überfüllt, überall häuften sich Säcke mit Abfall.
Regierungsbehörden in Damaskus bereiten sich darauf vor, ihre Dienstleistungen wieder anzubieten. Die Ministerien forderten ihre Mitarbeiter auf, wieder zur Arbeit zu gehen. Nachdem die von der Islamisten-Miliz HTS angeführte Rebellen-Allianz Damaskus am Wochenende übernommen hatte, waren viele Mitarbeiter zunächst zu Hause geblieben.