Mehrere antisemitische Angriffe am Wochenende in Zürich
In Zürich ist es am vergangenen Wochenende zu mehreren antisemitischen Vorfällen gekommen. Dabei wurden jüdische Personen tätlich angegangen oder verbal belästigt.
«Uns wurden fünf unterschiedliche Vorfälle gemeldet», sagte Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), am Dienstag auf Anfrage von Keystone-SDA. Er bestätigte damit einen Bericht des Online-Portals von 20Minuten.
Die Menschen seien teils tätlich angegangen, teils verbal belästigt worden. «In mindestens einem Fall kam es auch zu einer judenfeindlichen Beschimpfung», so Kreutner weiter. Die Angriffe fanden demnach alle in Zürich-Wiedikon am Wochenende statt. Soweit bekannt sei, seien die Angriffe mehrheitlich der Polizei gemeldet worden.
«Eine solche Häufung von physischen Angriffen auf jüdische Menschen, bei denen wir zumindest teilweise davon ausgehen müssen, dass sie lediglich erfolgten, weil die Personen jüdisch sind, ist besorgniserregend und ungewöhnlich», sagte Kreutner im Bericht von 20Minuten.ch. Die Vorfälle hätten sich in der jüdischen Community herumgesprochen und lösten Verunsicherung aus. Die Zivilgesellschaft sei gefordert, Massnahmen zu ergreifen, dass das nicht passiere.
Bereits 2023 stieg die Zahl der antisemitischen Vorfälle in der Deutschschweiz und der italienischen Schweiz. Insgesamt wurden 1130 antisemitische Vorfälle gemeldet oder beobachtet, im Vorjahr waren es 910 gewesen, wie der SIG und die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) im Frühling mitteilten. Besonders nach den Terrorangriffen vom 7. Oktober häuften sich die Vorfälle hierzulande laut dem aktuellsten Antisemitismusbericht.
Die Zahlen für 2024 werden durch den SIG im Frühling publiziert.