Grosses Spektakel in Kloten, Video-Ärger beim ZSC
Der formstarke EHC Kloten kassiert in einer verrückten Partie gegen Ambri-Piotta eine seltene Heimniederlage. Das sind die Fakten der National-League-Vollrunde vom Samstag.
Dass der EHC Kloten in der vorderen Tabellenhälfte mitmischt, ist nicht zuletzt der Heimstärke der Zürcher Unterländer zu verdanken. Am Samstag allerdings strapazierten sie die Nerven der Fans gewaltig. Die Gäste aus Ambri legten bis zu ersten Pause mit 3:0 vor und führten auch zu Beginn des Schlussdrittels noch komfortabel 4:1, ehe das Heimteam zur grossen Aufholjagd ansetzte. Daniel Audette, Reto Schäppi, Keanu Derungs und Mischa Ramel schafften mit ihren Toren zwischen der 45. und 56. Minute die Wende – nicht aber die Siegsicherung.
Ambri glich durch Philippe Maillet in der 59. Minute nochmals aus, und sicherte sich letztlich im Penaltyschiessen den Zusatzpunkt. Erneut Doppeltorschütze Maillet und Dario Bürgler (in seinem 1001. Spiel in der National League) sorgte für die erst vierte Klotener Heimniederlage in dieser Saison.
Grosser Ärger bei den ZSC Lions
Ziemlich turbulent verlief wenige Kilometer weiter westlich in Zürich-Altstetten auch die Schlussphase im Spitzenspiel zwischen den ZSC Lions und dem SC Bern. Verteidiger Lukas Klok brachte die Berner mit seinem ersten Saisongoal fünf Minuten vor Schluss erstmals in Führung. ZSC-Coach Marc Crawford monierte beim 3:2 des SCB allerdings ein Offside, doch dieses konnte beim Videostudium nicht eindeutig belegt werden. Gleiches wiederholte sich zur grossen Unzufriedenheit der Lions wenig später, als Juho Lammikko den Puck zum vermeintlichen 3:3-Ausgleich über die Linie stocherte. So ging der Meister, der mit Denis Malgin (verletzt) und Sven Andrighetto (krank) auf ihre zwei besten Schweizer Stürmer verzichten musste, im dritten Saisonduell mit dem SCB zum ersten Mal als Verlierer vom Eis.
Davoser Tief hält an
Nach zuletzt zwei Heimniederlagen findet der am Freitag als Leader abgelöste HC Davos auch in der Fremde nicht in die Erfolgsspur zurück. Zwar lagen die Bündner in Biel nach einem frühen Powerplaytor von Valentin Nussbaumer (6.) bis zur 54. Minute in Führung, ehe sich das Heimteam mit dem Ausgleich durch Jere Sallinen für die starken Offensivbemühungen endlich belohnten. Die Entscheidung fiel erst im Penaltyschiessen und nach dem 14. Versuch. Topskorer Toni Rajala sicherte Biel letztlich den Zusatzpunkt.
Lausanne revanchiert sich für Europacup-Out
In den Achtelfinals der Champions Hockey League musste sich Lausanne dem Erzrivalen Genève-Servette zweimal deutlich (0:5 und 4:7) geschlagen geben. In der National League weisen die Waadtländer in den Léman-Derbys jedoch eine weisse Weste aus. Sie gewannen mit 3:0 auch das dritte Duell in der laufenden Meisterschaft und schaffen damit den Sprung an die Tabellenspitze. Entscheidenden Anteil am Heimsieg hatte David Sklenicka. Der Tscheche gefiel sowohl beim 1:0 durch Topskorer Antti Suomela (8.) wie auch beim 2:0 durch Makai Holdener (31.) mit einem sehenserten Zuspiel.
Die Lakers mit dem nächsten Sieg
Die Rapperswil-Jona Lakers setzen ihren Aufwärtstrend seit dem Trainerwechsel fort und gewannen auch das dritte Spiel seit der Beförderung von Johan Lundskog vom Assistenten zum Headcoach. Beim 4:0 zuhause gegen Fribourg-Gottéron blieben sie zum zweiten Mal in dieser Saison ohne Gegentor. Während Ivars Punnenovs alle 30 Schüsse auf sein Tor parierte, traf vorne der Däne Nicklas Jensen doppelt. Das Schlussresultat stand bereits vor Spielhälfte fest.
Tigers siegen bei Comeback von Mäenalanen
Den SCL Tigers gelang im Heimspiel gegen Lugano im Schlussdrittel die Wende zum Sieg. Die Emmentaler lagen 0:1 und 2:3 zurücklagen, ehe Phil Baltisberger und Dario Allenspach das Heimteam mit ihren Toren zum Sieg schossen. Bei den Tigers gab Saku Mäenalanen ein erfolgreiches Comeback. Der Finne, der sich Ende September am Oberkörper verletzt hatte, war Passgeber beim Tor zum 1:1 (13.), das 2:1 (28.) schoss er selber. Für Lugano geht das Warten auf den dritten Auswärtssieg in dieser Saison damit weiter.
Zug rehabilitiert sich
Auch Schlusslicht Ajoie, das auf fremdem Eis in dieser Saison noch nie nach 60 Minuten gewann, konnte beim Gastspiel in Zug seine Auswärtsschwäche nicht ablegen. Die Jurassier lagen nach 27 Minuten bereits 0:3 zurück, am Ende hiess es 4:0 für den EVZ. Die Zentralschweizer rehabilitierten sich damit auf souveräne Weise für die 2:5-Pleite am Freitag in Lugano.
Telegramme:
Kloten – Ambri-Piotta 5:6 (0:3, 1:1, 4:1, 0:0) n.P.
6208 Zuschauer. – SR Kaukokari (FIN)/Hungerbühler, Altmann/Francey. – Tore: 15. Kubalik (DiDomenico, Maillet) 0:1. 18. DiDomenico (Heed, Virtanen/Powerplaytor) 0:2. 20. (19:08) Maillet (DiDomenico, Kubalik) 0:3. 26. Schreiber 1:3. 36. DiDomenico (Kubalik) 1:4. 45. Ramel (Audette) 2:4. 49. Schäppi 3:4. 53. Derungs 4:4. 56. Ramel 5:4. 59. Maillet (Virtanen) 5:5 (ohne Torhüter). – Penaltyschiessen: Heed -, Smirnovs -; Kubalik -, Ojamäki -; DiDomenico -, Morley 1:0; Bürgler 1:1, Niku -; Maillet 1:2, Derungs -. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Kloten, 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta. – PostFinance-Topskorer: Ojamäki; Kubalik.
Kloten: Waeber; Niku, Profico; Grégoire, Wolf; Sidler, Steve Kellenberger; Sataric; Ojamäki, Morley, Audette; Meyer, Smirnovs, Ramel; Derungs, Schäppi, Schreiber; Matthew Kellenberger, Lindemann, Stehli.
Ambri-Piotta: Fadani; Heed, Pezzullo; Virtanen, Zgraggen; Wüthrich, Curran; Isacco Dotti; DiDomenico, Maillet, Kubalik; De Luca, Landry, Zwerger; Bürgler, Kostner, Pestoni; Grassi, Heim, Müller; Douay.
Bemerkungen: Kloten ohne Aebi, Diem, Marchon, Simic, Steiner, Weibel (alle verletzt) und Aaltonen (krank), Ambri-Piotta ohne Juvonen (krank). Ambri-Piotta von 57:46 bis 58:36 ohne Torhüter.
ZSC Lions – Bern 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)
12’000 Zuschauer. – SR Stolc (SVK)/Ruprecht, Gnemmi/Nater. – Tore: 6. Lammikko (Kinnunen, Lehtonen/Powerplaytor) 1:0. 19. Baumgartner (Loeffel, Ejdsell) 1:1 (ohne Torhüter). 36. Rohrer (Segafredo, Lehtonen) 2:1. 39. Merelä (Ejdsell, Czarnik/Powerplaytor) 2:2 (ohne Torhüter). 55. Klok (Scherwey, Loeffel) 2:3 (ohne Torhüter). – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 7mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Grant; Czarnik.
ZSC Lions: Hrubec; Kinnunen, Lehtonen; Kukan, Geering; Yannick Weber, Marti; Trutmann, Schwendeler; Frödén, Lammikko, Zehnder; Baltisberger, Grant, Sigrist; Riedi, Rohrer, Segafredo; Baechler, Olsson.
Bern: Wüthrich; Untersander, Nemeth; Loeffel, Klok; Füllemann, Kindschi; Merelä, Czarnik, Ejdsell; Kahun, Baumgartner, Marchon; Bader, Schläpfer, Scherwey; Schild, Ritzmann, Simon Moser; Ryser.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Andrighetto (krank), Balcers und Malgin (beide verletzt), Bern ohne Vermin (krank), Lehmann, Lindholm (beide verletzt) und Reideborn (überzähliger Ausländer). ZSC Lions von 58:25 bis 60:00 ohne Torhüter.
Biel – Davos 2:1 (0:1, 0:0, 1:0, 0:0) n.P.
6436 Zuschauer. – SR Hürlimann/Mollard, Humair/Bürgy. – Tore: 6. Nussbaumer (Tambellini, Honka/Powerplaytor) 0:1. 54. Sallinen (Heponiemi, Burren) 1:1. – Penaltyschiessen: Heponiemi -, Kessler -; Rajala -, Stransky -; Greco -, Corvi -; Sallinen 1:0, Tambellini -; Christen -, Ryfors 1:1; Honka 1:2, Hofer 2:2; Stransky -, Rajala 3:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Biel, 3mal 2 Minuten gegen Davos. – PostFinance-Topskorer: Rajala; Tambellini.
Biel: Säteri; Zryd, Yakovenko; Burren, Grossmann; Stampfli, Blessing; Delémont; Sallinen, Heponiemi, Rajala; Greco, Nicolas Müller, Kneubuehler; Hofer, Luca Christen, Cunti; Cattin, Tanner, Bachofner; von Rohr.
Davos: Hollenstein; Jung, Gross; Honka, Dahlbeck; Calle Andersson, Barandun; Guebey; Stransky, Corvi, Frehner; Kessler, Ryfors, Tambellini; Nussbaumer, Egli, Lemieux; Wieser, Ambühl, Knak; Parrée.
Bemerkungen: Biel ohne Lias Andersson, Brunner, Bächler, Bärtschi, Haas, Lööv und Sablatnig (alle verletzt), Davos ohne Fora, Nordström (beide verletzt) und Zadina (krank).
Lausanne – Genève-Servette 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)
9600 Zuschauer. – SR Lemelin (USA)/Gerber, Stalder/Meusy. – Tore: 8. Suomela (Sklenicka) 1:0. 31. Holdener (Sklenicka) 2:0. 60. (59:46) Pajuniemi 3:0 (ins leere Tor). – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Lausanne, 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. – PostFinance-Topskorer: Suomela; Manninen.
Lausanne: Pasche; Sklenicka, Bayreuther; Heldner, Frick; Fiedler, Marti; Vouardoux, Genazzi; Riat, Suomela, Oksanen; Bozon, Jäger, Fuchs; Pajuniemi, Kuokkanen, Rochette; Hügli, Benjamin Bougro, Holdener.
Genève-Servette: Raanta; Vatanen, Le Coultre; Chanton, Berni; Karrer, Lennström; Jacquemet; Praplan, Manninen, Granlund; Miranda, Richard, Bertaggia; Loosli, Jooris, Pouliot; Völlmin, Cavalleri, Imesch.
Bemerkungen: Lausanne ohne Glauser, Pilut, Prassl und Raffl (alle verletzt), Genève-Servette ohne Mayer (krank), Descloux, Hartikainen, Hischier, Palve und Rod (alle verletzt). Genève-Servette von 58:30 bis 59:46 ohne Torhüter.
SCL Tigers – Lugano 4:3 (1:1, 1:2, 2:0)
6000 Zuschauer. – SR Tscherrig/Ströbel, Cattaneo/Gurtner. – Tore: 11. Sekac (Thürkauf) 0:1. 13. Paschoud (Mäenalanen) 1:1. 28. Mäenalanen (Petrini/Unterzahltor!) 2:1. 32. Marco Müller (Canonica) 2:2. 38. Carr (Fazzini, Pulli) 2:3. 49. Baltisberger (Malone) 3:3. 59. Allenspach (Malone) 4:3. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 4mal 2 Minuten gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Rohrbach; Joly.
SCL Tigers: Charlin; Brian Zanetti, Riikola; Saarijärvi, Paschoud; Guggenheim, Baltisberger; Meier; Mäenalanen, Malone, Saarela; Rohrbach, Flavio Schmutz, Pesonen; Fahrni, Canova, Petrini; Allenspach, Salzgeber, Lapinskis; Julian Schmutz.
Lugano: Nyffeler; Aebischer, Dahlström; Pulli, Alatalo; Jesper Peltonen, Guerra; Meile; Fazzini, Arcobello, Carr; Reichle, Canonica, Marco Müller; Joly, Thürkauf, Sekac; Aleksi Peltonen, Verboon, Patry; Marco Zanetti.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Berger (krank), Erni (verletzt) und Kristof (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Morini, Mirco Müller, Zohorna, van Pottelberghe (alle verletzt) und Huska (überzähliger Ausländer). Lugano ab 58:52 ohne Torhüter.
Rapperswil-Jona Lakers – Fribourg-Gottéron 4:0 (1:0, 3:0, 0:0)
5039 Zuschauer. – SR Wiegand/Staudenmann, Huguet/Urfer. – Tore: 10. Nardella (Capaul) 1:0. 24. Moy (Dünner) 2:0. 27. Jensen (Aberg, Nardella/Powerplaytor) 3:0. 30. Jensen (Rask) 4:0. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 6mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: Strömwall; Wallmark.
Rapperswil-Jona Lakers: Punnenovs; Baragano, Nardella; Maier, Holm; Capaul, Jelovac; Colin Gerber; Aberg, Rask, Jensen; Moy, Dünner, Strömwall; Hofer, Taibel, Lammer; Wick, Wetter, Zangger; Alge.
Fribourg-Gottéron: Berra; Diaz, Borgman; Gunderson, Jecker; Sutter, Streule; Rathgeb, Dufner; Bertschy, Wallmark, Mottet; Binias, Vey, Lilja; Sprunger, De la Rose, Marchon; Nicolet, Walser, Jeremi Gerber.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Albrecht, Djuse, Larsson, Quinn (alle verletzt) und Fritz (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Etter, Schmid und Sörensen (alle verletzt).
Zug – Ajoie 4:0 (1:0, 3:0, 0:0)
7507 Zuschauer. – SR Piechaczek (GER)/Dipietro, Schlegel/Bichsel. – Tore: 19. Senteler (Künzle) 1:0. 27. (26:02) Simion (Senteler) 2:0. 27. (26:54) Wingerli (Carlsson, Leuenberger) 3:0. 39. Olofsson 4:0. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Ajoie. – PostFinance-Topskorer: Vozenilek; Turkulainen.
Zug: Wolf; Tobias Geisser, Riva; Hansson, Stadler; Schlumpf, Carlsson; Mischa Geisser; Vozenilek, Kovar, Hofmann; Martschini, Olofsson, Herzog; Simion, Senteler, Künzle; Eggenberger, Leuenberger, Wingerli; Lindemann.
Ajoie: Ciaccio; Honka, Fey; Nussbaumer, Fischer; Minder, Maurer; Thiry, Pilet; Turkulainen, Bellemare, Nättinen; Hazen, Devos, Pedretti; Sopa, Romanenghi, Schmutz; Veckaktins, Garessus, Bozon.
Bemerkungen: Zug ohne Bengtsson und Biasca (beide krank), Ajoie ohne Frossard, Patenaude und Scheidegger (alle verletzt).