Südkoreas Präsident Yoon erscheint erneut nicht zu Vorladung
Nach seiner einstweiligen Amtsenthebung hat Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol erneut eine Vorladung der Strafverfolgungsbehörden ignoriert. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, erschien Yoon nicht wie gefordert bei der zuständigen Korruptionsermittlungsbehörde. Bereits vor einer Woche war Yoon einer ersten Vorladung nicht gefolgt.
Yoon war Mitte Dezember vom Parlament seines Amtes enthoben worden, nachdem er völlig überraschend das Kriegsrecht verhängt hatte und es Stunden später nach massivem Widerstand wieder aufhob. Die Opposition wirft Yoon Verfassungsbruch vor.
Gericht entscheidet über Amtsenthebung
Das südkoreanische Verfassungsgericht muss eine endgültige Entscheidung über Yoons Zukunft treffen. Es kann eine Amtsenthebung entweder bestätigen oder für verfassungswidrig erklären. Für den 27. Dezember hat das Gericht den Prozessbeginn angesetzt.
Yoon verteidigte seine Entscheidung damit, er habe das Kriegsrecht zum Schutz der Nation ausgerufen. Seine politischen Gegner seien «staatsfeindliche Kräfte», die die Regierungsarbeit lähmten und die verfassungsmässige Ordnung des Landes störten.