Verstorbener US-Präsident Carter unterstützte die Genfer Initiative
Der verstorbene ehemalige US-Präsident Jimmy Carter pflegte auch enge Verbindungen zur Schweiz. 1960 nahm er an der Bilderberg-Konferenz auf dem Bürgenstock teil, einem Treffen einflussreicher Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft.
2003 setzte sich Carter zudem für die Genfer Initiative ein, eine von der Schweiz unterstützte Friedensinitiative zur Lösung des Nahost-Konflikts.
Die mit finanzieller und logistischer Unterstützung der Schweiz zustande gekommene Genfer Friedensinitiative von inoffiziellen Vertretern Israels und der Palästinenser sei kompatibel mit dem Schlussziel der so genannten Road Map, sagte Carter damals in einem Interview.
Die schrittweise Umsetzung der von den USA, Russland, der EU und der Uno mitgetragenen Road Map habe dem Friedensprozess den Todesstoss versetzt, sagt Carter in dem Gespräch weiter.
Carter: «Wir sind der Schweiz sehr dankbar»
«Wir sind der Schweiz sehr dankbar», lobt Carter die Rolle des Schweizer Aussenministeriums beim Zustandekommen der Genfer Initiative. Die Initiative wurde im Dezember 2003 in Genf vor rund 800 Gästen offiziell lanciert. Zu den Gästen zählten neben Carter auch die Friedensnobelpreisträger Lech Walesa, John Hume und Nelson Mandela, der per Videobotschaft zugeschaltet war. Die damalige Bundesrätin Micheline Calmy-Rey nahm das Dokument nach der feierlichen Unterzeichnung in Empfang und hinterlegte es offiziell in der Schweiz.
Carter, der für seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden und Menschenrechte bekannt war, erhielt 2002 den Friedensnobelpreis. Sein Engagement strahlte bis weit über seine Präsidentschaft hinaus.