Moskau droht Kiew nach angeblich abgewehrtem Raketenangriff
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff mit weitreichenden US-Raketen auf die Grenzregion Belgorod abgewehrt und droht mit einem Gegenschlag. Alle Raketen vom Typ ATACMS seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal mit. Auf diesen Angriff werde Moskau entsprechend reagieren. Die Angaben des Ministeriums liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die ATACMS-Raketen gelten als Waffen mit hoher Reichweite. In der Vergangenheit hatte Russland damit gedroht, auf solche Angriffe gegen eigenes Territorium mit dem Beschuss von Zielen in der Ukraine mit Hyperschallraketen zu antworten. Im November hatte Russland eine solche Mittelstreckenrakete namens Oreschnik auf die ukrainische Industriestadt Dnipro abgeschossen. Kremlchef Wladimir Putin sagte, die potenziell auch atomar bestückbare Rakete sei von westlichen Flugabwehrsystemen nicht abzufangen.
Während die ATACMS-Raketen angeblich alle abgewehrt wurden, musste in der gleichnamigen Hauptstadt der benachbarten russischen Region Woronesch ein Hochhaus wegen einer eingeschlagenen Drohne evakuiert werden. Etwa 100 Bewohner seien in Sicherheit gebracht worden, in einem Teil der Stadt sei der Notstand verhängt worden, um die Schäden möglichst schnell zu beseitigen, teilte der Bürgermeister von Woronesch, Sergej Petrin mit.