Proteste vor Maduros Vereidigung in Venezuela
Tausende Menschen haben in Venezuela gegen die geplante Vereidigung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro protestiert. «Heute sind wir eine geeinte Gesellschaft, stark, entschlossen und auf der Strasse!», teilte Oppositionsführerin María Corina Machado auf der Plattform X mit. Mit Parolen wie «Ruhm dem tapferen Volk» gingen Menschen im ganzen Land auf die Strasse, wie auf Bildern in den sozialen Netzwerken zu sehen war. Die Opposition hatte dazu aufgerufen, gegen das, was sie als Wahlbetrug bezeichnet, zu protestieren.
Nach der Präsidentenwahl in Venezuela im Juli hatte Oppositionskandidat Edmundo González den Sieg für sich reklamiert. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn als Wahlsieger an. Die linientreue Wahlbehörde erklärte allerdings den seit fast zwölf Jahren regierenden Staatschef Maduro zum Wahlsieger.
González war Anfang September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. Zuletzt kündigte er an, in seine Heimat zurückzukehren und sich am Freitag ebenfalls als Präsident des südamerikanischen Landes vereidigen zu lassen. Allerdings liegt in Venezuela ein Haftbefehl gegen ihn vor.
Die Regierung hatte zudem in den vergangenen Tagen ein Grossaufgebot an Sicherheitskräften in Venezuelas Hauptstadt Caracas mobilisiert. So seien die Metrostationen sowie Einfahrtsstrassen von Caracas von bewaffneten Beamten bewacht, berichtete kürzlich die Zeitung «El Nacional». «In dieser Stunde gehen in ganz Venezuela die Menschen auf die Strasse… es werden immer mehr!», teilte Machado mit. «So sehr, dass sich die Sicherheitskräfte dort, wo sie die angekündigten Konzentrationspunkte eingenommen hatten, als die Menschen kamen, zurückzogen.»