Schweizer Legionäre im Fokus: wenig Weltklasse, viel Mittelmass
13 Schweizer sind in dieser Saison in der Bundesliga engagiert. Nur wenigen von ihnen kommt eine tragende Rolle zu. Eine Einordnung vor dem am Freitag beginnenden zweiten Teil der Saison.
Die Zeiten, in denen die Schweiz die grösste Legionärs-Truppe in der Bundesliga stellte, sind längst vorbei. Von 2013 bis 2017 mit bis zu 25 Spielern noch an der Spitze, ist sie mittlerweile hinter Frankreich, Österreich und Dänemark nur noch die Nummer 4. Auch beim Standing haben die Schweizer eingebüsst.
Führungsspieler
Granit Xhaka, Bayer Leverkusen (2.): Trotz fehlender Armbinde ist der Captain der Schweizer Nationalmannschaft der unumstrittene Anführer und Dirigent im Ensemble von Xabi Alonso. Obwohl Leverkusen nicht ganz an die glorreiche vergangene Saison anknüpfen konnte, liegt die Werkself nach 15 Runden mit vier Punkten Rückstand in Schlagdistanz zu den Bayern. Xhaka verpasste in der Meisterschaft noch keine einzige Minute und steuerte zwei Tore und fünf Vorlagen bei. Damit war er schon produktiver als in der gesamtem Meistersaison (drei Tore).
Gregor Kobel, Borussia Dortmund (6.): Nur noch «nationale Klasse» und von Position 1 auf 5 herabgestuft: Das Fachmagazin «Kicker» sieht Kobel nicht mehr als besten Goalie der Liga. Tatsächlich waren die Leistungen des Schweizers weniger herausragend als noch in den vergangenen zwei Spielzeiten. Dennoch verkörperte Kobel als einer der wenigen in einem zuweilen verunsicherten Team Konstanz. Zwar blieb er nur dreimal ohne Gegentor. Das hatte jedoch mehr mit seinen Vorderleuten als mit seinen eigenen Leistungen zu tun.
Nico Elvedi, Borussia Mönchengladbach (8.): Die Borussia vom Niederrhein hat sich nach schwierigem Saisonstart gefangen. Grossen Anteil daran hatte Nico Elvedi. In seiner gewohnt ruhigen Art dirigierte er die Hintermannschaft. Zuletzt wurde wieder über einen möglichen Wechsel des 56-fachen Nationalspielers spekuliert. Fraglich jedoch, ob Gladbach in der Winterpause einen Leistungsträger abgibt.
Mitläufer
Silvan Widmer, Mainz (5.): Silvan Widmer hat in Mainz einen schweren Stand. Trainer Bo Henriksen setzt in seinem 3-4-2-1-System auf der rechten Aussenbahn auf Anthony Caci. Der Schweizer kam bei seinen zwölf Einsätzen stets von der Bank. Daran dürfte sich auch in der zweiten Saisonhälfte kaum etwas ändern.
Fabian Rieder, Stuttgart (10.): Fabian Rieder hat in der Bundesliga Fuss gefasst und in einem unter Wert geschlagenen Stuttgarter Team Akzente gesetzt. Trainer Sebastian Hoeness schätzt Rieders linken Fuss und seine Standards. Gut möglich, dass der von Rennes ausgeliehene Berner über das Saisonende hinaus bei den Schwaben bleibt.
Leonidas Stergiou, Stuttgart (10.): Der Verteidiger fiel mit Rückenproblemen lange aus und kehrte erst Ende November auf den Rasen zurück. In der Rückrunde dürfte sich der 22-Jährige mit Josha Vagnoman um einen Stammplatz duellieren.
Ruben Vargas, Augsburg (13.): Eine Sprunggelenkverletzung setzte den Flügelspieler zwischenzeitlich ausser Gefecht. In acht Teileinsätzen blieb er ohne Torbeteiligung. Gemäss Medienberichten soll der Luzerner, dessen Vertrag in Augsburg im Sommer ausläuft, vor einem Wechsel zum FC Sevilla stehen.
Reservisten
Aurèle Amenda, Eintracht Frankfurt (3.): Aurèle Amenda kommt in Frankfurt nicht über die Reservistenrolle hinaus. Der 21-jährige Innenverteidiger kam in lediglich vier Partien zum Einsatz und kumulierte dabei nur 67 Minuten. Ein Riss des Syndesmosebands setzt ihn für unbestimmte Zeit ausser Gefecht.
Jonas Omlin, Borussia Mönchengladbach (8.): Der Goalie hat seinen Stammplatz nach einer Wadenverletzung an Moritz Nicolas verloren. Ob der 30-Jährige, der als Captain in die Saison gestartet war, in der Rückrunde wieder das Vertrauen des Schweizer Trainers Gerardo Seoane geniesst, ist offen.
Johan Manzambi, Freiburg (9.): Der Mittelfeldspieler brachte es auf neun Minuten Einsatzzeit in der Bundesliga und kommt vornehmlich für die zweite Mannschaft der Freiburger in der Regionalliga zum Einsatz.
Bruno Ogbus, Freiburg (9.): Der ehemalige GC-Junior startete mit zwei Teileinsätzen in die Saison. Seither kamen keine weiteren hinzu für den 19-jährigen Rechtsverteidiger. Daran wird sich auch in der Rückrunde nichts ändern: Ogbus zog sich kurz vor Weihnachten einen Achillessehnenriss zu.
Cédric Zesiger, Wolfsburg (11.): Der 26-Jährige hat seinen Stammplatz verloren. Trainer Ralph Hasenhüttl setzt in der Innenverteidigung auf andere Kräfte.
Noah Loosli, Bochum (18.): Der Innenverteidiger spielt beim Tabellenschlusslicht keine Rolle und kam in der Bundesliga zu keinem Einsatz.