Davos rückt näher an Bern, Lugano mit nächstem Rückschlag
Davos jubelt in letzter Minute, Lugano fällt gegen Ajoie noch tiefer ins Jammertal. Das sind die Fakten der sechs National-League-Spiele vom Samstag.
Anderssons Doublette gegen die Ex-Kollegen
In der Davoser Eishalle stellten sich die gut 6500 Fans schon auf eine Verlängerung ein. Schliesslich hatten der HCD eine vermeintlich beruhigende 2:0-Führung gegen den SCB im letzten Drittel innert anderthalb Minuten aus den Händen gegeben. Doch Calle Andersson war es an diesem Abend nicht nach Überzeit, und bescherte den Bündner 36 Sekunden vor der Sirene den Sieg. Für den früheren Berner war es der zweite Treffer an diesem Abend, nachdem er zehn Minuten vorher das scheinbar wegweisende zweite HCD-Tor und damit sein Premierentor in dieser Spielzeit erzielt hatte. Auf seinen zweiten Streich hatten die Berner dann, aus zeitlich nachvollziehbaren Gründen, keine Antwort mehr parat.
Ajoie verschärft Luganos Krise weiter
Es ist ein Krisengipfel, der in Pruntrut die Massen mobilisieren kann. Jedenfalls wollten fast 5000 Menschen das Duell des HC Ajoie gegen Lugano sehen, den stolzen Tessiner Grossklub, der in dieser Saison weit unter den eigenen Erwartungen spielt. Schliesslich könnten die Jurassier mit einem Sieg bis auf sechs Punkte an die Luganesi heranrücken und sich doch eine Chance wahren, die Qualifikation der National League nicht auf dem letzten Rang zu beenden. Kevin Fey liess diese Hoffnung weiterleben. Der 34-jährige Verteidiger brachte die Mannschaft von Greg Ireland gut acht Minuten vor dem Ende zum zweiten Mal und diesmal entscheidend in Führung, nachdem Philip-Michael Devos bereits nach Spielhälfte getroffen und Lugano in der Person von Matthew Verboon hatte reagieren können. Für den HCL, der trotz anhaltender Baisse bislang stoisch an Jungtrainer Luca Gianinazzi festgehalten hat, ist es die vierte Niederlage de suite, während sich bei Ajoie Siege und Niederlagen zuletzt abwechselten.
Genoni lässt ZSC verzweifeln
Am Freitag hatten die ZSC Lions gezeigt, dass sie doch auch unter Marco Bayer Spiele gewinnen können. Doch nach dem 1:0 bei den SCL Tigers musste der Nachfolger des aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Marc Crawford doch wieder einen Rückschlag einstecken. Gegen den EV Zug verlor der Schweizer Meister zuhause 1:2, nachdem Denis Malgin die Zürcher Mitte des ersten Drittels in Führung geschossen hatte. Doch auf die Treffer von Mike Künzle und Leon Muggli gelang dem ZSC, der vier der letzten fünf Spiele verloren hat, in fast zwei Dritteln keine Reaktion mehr. Leonardo Genoni liess im Tor der Zentralschweizer nichts mehr zu.
Hofer macht Ambri-Comeback zunichte
Dem EHC Biel scheinen die Tessiner Klubs zu liegen. Nachdem die Seeländer am Dienstag gegen Lugano den ersten Sieg des Jahres hatten einfahren können, blieben sie auch gegen Ambri-Piotta siegreich. Obwohl die Leventiner gleich zu Beginn des dritten Spielabschnitts das Geschehen auf 3:3 ausgleichen konnten, steckten die über weite Strecken spielbestimmenden Bieler nicht auf. Fabio Hofer, auch er früher in den Reihen des Gegners aktiv, bezwang den starken Gilles Senn im Ambri-Tor zum vierten Mal, was dem Team von Luca Cereda die zweite Niederlage in Folge einbrachte. Biel dürfte derweil mit viel Moral ins Auswärtsspiel am Sonntag in Zug reisen.
Langnau trifft, verliert aber doch
Das Positive für die SCL Tigers vom Ausflug nach Kloten: sie haben wieder einmal Tore erzielt. Doch trotzdem, dass Captain Harri Pesonen nach zuletzt zwei Niederlagen zu null zweimal für die Emmentaler ausgleichen konnte, standen die Tigers schliesslich mit leeren Händen da und mussten zum vierten Mal de suite als Verlierer vom Eis. Weil Miro Aaltonen zehn Minuten vor dem Ende Stéphane Charlin zum dritten Mal bezwang. Damit gelang den Zürchern eine Reaktion auf das 2:5 zuletzt gegen Rapperswil-Jona.
Oldie Sprunger lässt Gottéron jubeln
Julien Sprunger ist längst eine Freiburger Klublegende. Am Samstag konnte der Captain aber nicht nur seine emotionale Verbundenheit mit Gottéron einmal mehr beweisen, sondern auch zeigen, dass er der Mannschaft auch als seit kurzem 39-Jähriger sportlich etwas bringen kann. Mit seinem zehnten Saisontreffer ebnete er Fribourg den Weg zum ersten Sieg gegen Genève-Servette in dieser Saison, nachdem Teemu Hartikainen die erstmalige Freiburger Führung durch Linden Vey noch ausgeglichen hatte.
Telegramme
ZSC Lions – Zug 1:2 (1:1, 0:1, 0:0)
12’000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Ruprecht/Piechaczek, Fuchs/Bürgy. – Tore: 10. Malgin (Weber) 1:0. 16. Künzle (Olofsson, Hofmann/Powerplaytor) 1:1. 22. Muggli (Simion) 1:2. – Strafen: je 4mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Grant; Martschini.
ZSC Lions: Hrubec; Kukan, Geering; Weber, Marti; Kinnunen, Lehtonen; Trutmann; Sigrist, Malgin, Andrighetto; Frödén, Lammikko, Zehnder; Rohrer, Grant, Riedi; Baltisberger, Baechler, Henry; Segafredo.
Zug: Genoni; Bengtsson, Johnson; Schlumpf, Carlsson; Muggli, Tobias Geisser; Mischa Geisser; Martschini, Kovar, Vozenilek; Wingerli, Olofsson, Hofmann; Simion, Senteler, Künzle; Eggenberger, Leuenberger, Herzog.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Hollenstein (verletzt) und Balcers (überzähliger Ausländer), Zug ohne Riva, Stadler (beide verletzt), Balestra, Biasca (beide krank) und Hansson (überzähliger Ausländer). ZSC Lions ab 58:22 ohne Torhüter.
Biel – Ambri-Piotta 4:3 (0:0, 3:2, 1:1)
6436 Zuschauer (ausverkauft). – SR Hürlimann/Stricker, Duc/Francey. – Tore: 21. (20:08) Miles Müller (Heed, Curran) 0:1. 24. Sallinen (Hofer, Andersson) 1:1. 30. Rajala 2:1. 37. Cunti (Rajala, Kneubuehler/Powerplaytor) 3:1. 40. (39:55) Kubalik (DiDomenico, Heed/Powerplaytor) 3:2. 48. Pestoni (Wüthrich, Terraneo) 3:3. 52. Hofer (Andersson, Sallinen) 4:3. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Biel, 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta. – PostFinance-Topskorer: Rajala; Kubalik.
Biel: Säteri; Burren, Grossmann; Stampfli, Jakowenko; Delémont, Zryd; Christe; Hofer, Andersson, Sallinen; Sablatnig, Tanner, Rajala; Greco, Nicolas Müller, Kneubuehler; Cunti, Luca Christen, Bachofner; Cattin.
Ambri-Piotta: Senn; Heed, Zgraggen; Virtanen, Curran; Wüthrich, Terraneo; Isacco Dotti; DiDomenico, Maillet, Kubalik; Bürgler, Kostner, De Luca; Grassi, Heim, Miles Müller; Pestoni, Landry, Zwerger; Muggli.
Bemerkungen: Biel ohne Blessing, Brunner, Bärtschi, Haas, Lööv (alle verletzt) und Heponiemi (überzähliger Ausländer), Ambri-Piotta ohne Douay (verletzt) und Juvonen (überzähliger Ausländer). Ambri-Piotta von 58:49 bis 59:27 ohne Torhüter.
Davos – Bern 3:2 (1:0, 0:0, 2:2)
6547 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kaukokari/Staudenmann, Stalder/Meusy. – Tore: 9. Knak (Corvi) 1:0. 50. Andersson (Corvi, Knak) 2:0. 55. Bader 2:1. 57. Baumgartner 2:2. 60. (59:24) Andersson (Ryfors, Stransky) 3:2. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Davos, 1mal 2 plus 5 Minuten (Scherwey) gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Tambellini; Czarnik.
Davos: Aeschlimann; Andersson, Barandun; Honka, Dahlbeck; Guebey, Jung; Müller; Stransky, Corvi, Knak; Frehner, Ryfors, Tambellini; Kessler, Gredig, Lemieux; Ambühl, Egli, Nussbaumer; Parrée.
Bern: Wüthrich; Untersander, Nemeth; Loeffel, Klok; Vermin, Kreis; Füllemann, Kindschi; Merelä, Czarnik, Ejdsell; Bader, Baumgartner, Scherwey; Moser, Kahun, Marchon; Schild, Schläpfer, Ritzmann.
Bemerkungen: Davos ohne Fora, Gross, Nordström und Zadina (alle verletzt), Bern ohne Lehmann, Lindholm (beide verletzt) und Reideborn (überzähliger Ausländer). Bern ab 59:48 ohne Torhüter.
Ajoie – Lugano 3:1 (0:0, 1:0, 2:1)
4860 Zuschauer. – SR Hebeisen/Ströbel, Urfer/Humair. – Tore: 37. Devos (Pedretti, Hazen) 1:0. 50. Verboon (Powerplaytor) 1:1. 53. Fey (Devos, Honka) 2:1. 60. (59:19) Nättinen (Bellemare) 3:1 (ins leere Tor). – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Ajoie, 2mal 2 plus 5 Minuten (Sekac) plus Spieldauer (Sekac) gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Nättinen; Carr.
Ajoie: Conz; Honka, Fey; Maurer, Brennan; Nussbaumer, Fischer; Thiry, Pilet; Frossard, Bellemare, Nättinen; Hazen, Devos, Pedretti; Robin, Garessus, Bozon; Pouilly, Romanenghi, Veckaktins.
Lugano: Schlegel; Aebischer, Dahlström; Pulli, Mirco Müller; Jesper Peltonen, Alatalo; Guerra; Carr, Thürkauf, Marco Müller; Aleksi Peltonen, Zohorna, Sekac; Fazzini, Arcobello, Verboon; Zanetti, Canonica, Patry; Cormier.
Bemerkungen: Ajoie ohne Ciaccio, Patenaude, Rundqvist, Schmutz, Turkulainen (alle verletzt) und Palve (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Joly, Morini, van Pottelberghe (alle verletzt) und Huska (überzähliger Ausländer). Lugano von 39:59 bis 40:00 und 59:04 bis 59:19 ohne Torhüter.
Genève-Servette – Fribourg-Gottéron 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)
6681 Zuschauer. – SR Lemelin/Hungerbühler, Altmann/Schlegel. – Tore: 17. Vey (Bertschy) 0:1. 30. Hartikainen (Lennström, Vatanen/bei 5 gegen 3) 1:1. 52. Sprunger 1:2. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 4mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: Granlund; Wallmark.
Genève-Servette: Mayer; Karrer, Lennström; Vatanen, Chanton; Schneller, Berni; Jacquemet, Le Coultre; Hartikainen, Granlund, Timaschow; Praplan, Jooris, Loosli; Miranda, Pouliot, Bertaggia; Völlmin, Richard, Imesch.
Fribourg-Gottéron: Galley; Sutter, Streule; Diaz, Dufner; Gunderson, Jecker; Rathgeb; Sörensen, Wallmark, Schmid; Sprunger, De la Rose, Marchon; Bertschy, Vey, Lilja; Nicolet, Walser, Mottet; Gerber.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Descloux, Hischier (beide verletzt) und Manninen (gesperrt), Fribourg-Gottéron ohne Borgman (überzähliger Ausländer). Genève-Servette ab 59:21 ohne Torhüter.
Kloten – SCL Tigers 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)
5429 Zuschauer. – SR Wiegand/Arpagaus, Obwegeser/Kehrli. – Tore: 18. Ramel 1:0. 32. Pesonen (Flavio Schmutz) 1:1. 39. Meyer (Schreiber, Profico) 2:1. 48. Pesonen (Saarijärvi, Mäenalanen/Powerplaytor) 2:2. 50. Aaltonen (Audette, Niku) 3:2. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Kloten, 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers. – PostFinance-Topskorer: Aaltonen; Rohrbach.
Kloten: Zurkirchen; Niku, Profico; Grégoire, Wolf; Sidler, Steve Kellenberger; Sataric; Ojamäki, Aaltonen, Audette; Meyer, Ramel, Schreiber; Derungs, Schäppi, Weibel; Rehak, Smirnovs, Rafael Meier; Keller.
SCL Tigers: Charlin; Zanetti, Riikola; Saarijärvi, Paschoud; Noah Meier, Guggenheim; Cadonau; Rohrbach, Flavio Schmutz, Pesonen; Julian Schmutz, Malone, Mäenalanen; Saarela, Fahrni, Allenspach; Petrini, Salzgeber, Lapinskis; Berger.
Bemerkungen: Kloten ohne Aebi, Diem, Morley, Simic und Steiner (alle verletzt), SCL Tigers ohne Baltisberger, Erni (beide verletzt) und Kristof (überzähliger Ausländer). SCL Tigers von 58:14 bis 59:47 ohne Torhüter.