Venezuelas Oppositionskandidat González befiehlt Militär
Venezuelas Oppositionskandidat Edmundo González hat das Militär aufgefordert, die Regierung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro nicht anzuerkennen. «Als Oberbefehlshaber befehle ich dem militärischen Oberkommando, illegale Befehle derjenigen zu missachten, die die Macht an sich gerissen haben, und meine Sicherheitsbedingungen für die Übernahme des Präsidentenamtes vorzubereiten», sagt González in einem Video, in dem er sich selbst als Präsident bezeichnet. Zuvor hatte sich Nicolás Maduro trotz einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl und internationaler Kritik für eine dritte Amtszeit bis 2031 vereidigen lassen.
Nach der Präsidentenwahl im Juli hatte González den Sieg für sich reklamiert. Die USA, Kanada und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn ebenfalls als Wahlsieger an. Auch der designierte US-Präsident Donald Trump bezeichnete González als den «gewählten Präsidenten». Die linientreue Wahlbehörde erklärte allerdings den seit 2013 regierenden Maduro zum Wahlsieger. Die Europäische Union, darunter Deutschland, hatte seinen Wahlsieg nicht anerkannt. Sie fordert die Veröffentlichung der Wahlunterlagen, die die Wahlbehörde bis heute nicht erfüllt hat.
Eigentlich hatte auch Maduros Kontrahent González angekündigt, in seine Heimat zurückzukehren und sich als tatsächlicher Wahlsieger vereidigen zu lassen. Dies soll nun später geschehen, «wenn die Bedingungen stimmen», teilte Oppositionsführerin María Corina Machado mit. Der Maduro-Regierung warf sie einen Staatsstreich vor. «Sie treten unsere Verfassung mit Füssen.» In Venezuela liegt ein Haftbefehl gegen González vor.
Dieser erklärte: «Ich bin Venezuela sehr nahe, ich bin bereit, zum richtigen Zeitpunkt sicher einzureisen, ich werde die Stimmen, die für die Wiederherstellung unserer Demokratie stehen, geltend machen.»