Andrej Rublew chancenlos gegen neues Wunderkind
João Fonseca aus Brasilien, Qualifikant mit Weltranglistenplatz 112, schlägt mit Andrej Rublew die Nummer 9 des Turniers in drei Sätzen. Das sind die Fakten des dritten Turniertags am Australian Open.
Andrej Rublew, während der Winterpause in Exhibitions in Saudi-Arabien unbesiegt, verlor an Tour-Turnieren acht der letzten neun Einzel. Gegen Fonseca verlor Rublew 6:7 (1:7), 3:6, 6:7 (5:7). Im dritten Satz führte der Russe noch mit 3:1.
João Fonseca (18) gilt als neues brasilianisches Wunderkind. Er gewann im Dezember wie vor ihm Stefanos Tsitsipas (2018), Jannik Sinner (2019) oder Carlos Alcaraz (2021) das Next-Gen Masters, die Weltmeisterschaft der Unter-23-Jährigen. Dann gewann er ein Challenger-Turnier in Canberra. Inklusive der drei Siege in der Qualifikation fürs Australian Open feierte Fonseca zuletzt 14 Siege in Serie. In der 2. Runde trifft er auf Lorenzo Sonego, den Bezwinger von Stan Wawrinka.
Medwedew zitterte
Der dreimalige Finalist Daniil Medwedew lag gegen Kasidit Samrej, die Nummer 418 der Welt, mit 6:2, 4:6, 3:6 hinten, ehe er die Sätze 4 und 5 noch klar gewann (6:1, 6:2). Im dritten Satz zerstörte Medwedew im Frust über einen verschlagenen Volley die Netzkamera. Am Australian Open musste Medwedew inklusive seiner letzten drei Partien im letzten Jahr zum vierten Mal hintereinander über fünf Sätze gehen. Zwei seiner drei Finals in Melbourne – 2022 gegen Rafael Nadal und 2023 gegen Novak Djokovic – verlor Medwedew in fünf Sätzen nach 2:0-Führungen.
Rybakinas Coaches
Die Kasachin Jelena Rybakina (25), Wimbledonsiegerin von 2022 und die Nummer 7 der Welt, gewann das Startspiel gegen die 16-jährige Australierin Emerson Jones 6:1, 6:1. Damit hat Rybakina in ihrer Profikarriere jetzt schon 90 Sätze entweder 6:0 oder 6:1 gewonnen.
Mehr als Rybakinas Sieg interessierte jedoch ihre Coaching-Situation. Der neuverpflichtete Goran Ivanisevic, der Ex-Coach von Novak Djokovic, coachte sie. Stevano Vukov, ihr von der WTA provisorisch gesperrter wiederverpflichtete zweite Coach, war hingegen nicht zugegen. «Aber», so Rybakina, «er coacht mich auch. Wir telefonieren täglich.» Rybakina verpflichtete Vukov, unter dessen Fittiche sie Wimbledon gewonnen hatte, offenbar hinter dem Rücken Ivanisevics.
Rekord für Monfils
Ein Novum gelang dem 38-jährigen Franzosen Gaël Monfils. Beim 7:6 (9:7), 6:3, 6:7 (6:8), 6:7 (5:7), 6:4-Erfolg über den als Nummer 30 gesetzten Giovanni Mpetshi Perricard, den Swiss-Indoors-Sieger, musste er keinen einzigen Breakball abwehren. Das hat es seit Beginn der Punkte-Auswertungen (1991) noch nie gegeben, dass ein Spieler in einem Einzel über fünf Sätze dem Gegner keinen einzigen Breakball zugestand. Mpetshi Perricard hätte die Partie dennoch gewinnen sollen: Bei einem Satzball im ersten Satz, den er danach verlor, vergab er am Netz einen «Penalty» (Schmetterball).