Schweizer verlieren nach heroischem Kampf
Nach dem 17:17 zum Auftakt gegen Tschechien fordern die Schweizer Handballer dem Olympia-Zweiten Deutschland an der WM alles ab. Dennoch verlieren sie 29:31.
«Unbeschwerter wie gegen Deutschland können wir nicht in ein Spiel hineingehen, niemand erwartet einen Sieg von uns», sagte Nationaltrainer Andy Schmid im Vorfeld der Partie. Der Start war denn auch mehr als verheissungsvoll. In der 17. Minute führte der klare Aussenseiter vor einer sehr stimmungsvollen Kulisse in Herning mit 7:4. Wie schon gegen Tschechien funktionierte die Verteidigung bestens.
In der 22. Minute gingen die Deutschen mit 9:8 erstmals in diesem Duell in Führung und nach dem 13:10 (27.) sah es nach dem erwarteten Verlauf aus. Doch kamen die Schweizer wieder auf ein Tor heran. Zur Pause lagen sie bloss 14:15 zurück, obwohl der Deutsche Andreas Wolff das Goalie-Duell gegen Nikola Portner in den ersten 30 Minuten mit 10:5 Paraden klar zu seinen Gunsten entschied. Insgesamt wehrte Wolff 20 Schüsse ab und wurde logischerweise zum Spieler der Partie gekürt.
Auch in der zweiten Halbzeit liessen die Schweizer nicht nach. Zweimal, beim 21:19 (38.) und 22:20 (40.) führten sie mit zwei Toren, in der 51. Minute stand es 26:25. Nach dem 27:27 (54.) gelangen den Deutschen dann aber drei Treffer in Serie zum 30:27 (56.). Diese Hypothek wog zu schwer. Erfolgreichster Werfer der Schweizer war wie gegen Tschechien Lenny Rubin, der siebenmal reüssierte. Felix Aellen erzielte sechs Tore, Noam Leopold war fünfmal erfolgreich.
Im letzten Spiel der Vorrunde treffen die Schweizer am Sonntag um 15.30 Uhr auf Polen, das nach dem 19:19 gegen Tschechien wie die SHV-Auswahl einen Punkt auf dem Konto hat. Den Schweizern reicht nach dem heroischen Kampf gegen Deutschland ein Unentschieden, um sich für die Hauptrunde zu qualifizieren.
Telegramm und Rangliste:
Schweiz – Deutschland 29:31 (14:15)
Herning. – 7286 Zuschauer. – SR Mikelic/Paradina (CRO). – Strafen: Je 2mal 2 Minuten.
Schweiz: Portner (13 Paraden); Meister (1 Tor), Rubin (7), Attenhofer (2), Aellen (6), Röthlisberger, Küttel (2), Maros (3), Steenaerts (2), Laube (1), Sigrist, Samuel Zehnder, Willecke, Leopold (5), Ben Romdhane.
Deutschland: Wolff (20 Paraden); Lichtlein (3), Golla (1), Witzke (1), Knorr (5), Zerbe, Köster (7), Uscins (6), Dahmke (1), Mertens (2), Stutzke, Steinert, Fischer (1), Grgic, Kastening (4).
Bemerkungen: Schweiz ohne Manuel Zehnder (verletzt), Seravalli und Kusio (beide überzählig). Verschossene Penaltys: 1:0.
Rangliste: 1. Deutschland 2/4 (66:57). 2. Tschechien 2/2 (36:36). 3. Schweiz 2/1 (46:48). 4. Polen 2/1 (47:54).