Polizei verhaftet 30 Personen bei Anti-WEF-Demo
Die Polizei hat während der Protestwanderung am WEF rund 30 Personen verhaftet. Sie hatten sich von der Protestwanderung losgelöst und sich auf die Kantonsstrasse bei Oberlaret vor Davos GR gesetzt. Laut Polizei wurden sie gewaltsam weggetragen und werden verzeigt.
Es sei dabei schon etwas rauer geworden, sagte eine Sprecherin der Kantonspolizei Graubünden am Sonntagabend der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die 30 Personen hätten sich von der Protestwanderung ans Weltwirtschaftsforum (WEF) abgelöst, kurz nachdem diese die Strasse etwas weiter unten bei Davos Laret blockiert hatte. Sie seien weiter oben durch den Tiefschnee direkt auf die Strasse gerannt und hätten sich dort hingesetzt, so die Sprecherin weiter.
Die Demonstrierenden seien anschliessend von der Strasse weggetragen und am Strassenrand in eine sogenannte Warteposition gebracht worden. In dieser seien sie teilweise auch mit Bändern fixiert worden. Danach habe man sie in Bussen zum Polizeiposten gebracht und verhört.
Sie müssen sich nun vor der Staatsanwaltschaft Graubünden wegen verschiedener Delikte verantworten, seien aber wieder auf freiem Fuss. Man habe sie nach dem Verhör nach Hause gebracht, teilweise bis nach Deutschland.
Verständnis bei Mitorganisator
Dies sei eine andere Form von Aktivismus, sagte ein Mitorganisator der Protestwanderung auf Anfrage von Keystone-SDA. Man habe dafür Verständnis. Die Hauptgruppe habe sich jedoch am ursprünglichen Plan orientiert und sei weiter bis zur Juso-Kundgebung auf den Postplatz in Davos gewandert.
Ob diese Aktion Auswirkungen auf künftige Anti-WEF-Demonstrationen habe, war am Sonntagabend noch unklar. Laut dem Mitorganisator dürfe diese Aktion jedoch keine Sanktionen gegen die gesamte Protestwanderung nach sich ziehen. Die Sichtbarkeit der Demonstration müsse gewährleistet bleiben.
Erst kürzlich wehrte sich das organisierende Strike-WEF-Kollektiv vor Bundesgericht erfolgreich für eine sichtbarere Demo-Route, nachdem die Demonstrierenden von den Behörden auf die Wanderwege verbannt worden waren.