Urvertrauen und zwei Spieler ins Turnier gebracht
Die Schweizer blicken an der Handall-WM auf einen gelungenen Nachmittag zurück.
Sie bezwingen Tunesien nicht nur klar 37:26, es finden auch zwei Spieler ins Turnier, die zuvor unter den Erwartungen geblieben sind.
«Wir haben schon besser verteidigt und hätten wahrscheinlich höher gewinnen müssen, aber das steht für mich definitiv nicht im Zentrum», sagt der Schweizer Nationaltrainer Andy Schmid. Es war für ihn eine reife Leistung, umso mehr, als nach dem Erreichen der Hauptrunde, dem übergeordneten Ziel, verständlicherweise ein Druckabfall zu spüren war. «Am meisten freut mich, dass die Spieler an das Konzept und an sich selber glauben. Es ist ein Urvertrauen in unsere Basics vorhanden, auf die wir zurückgreifen können, wenn mal etwas nicht so läuft.»
Als positiv hob Schmid zudem hervor, dass «wir zwei Spieler ins Turnier brachten». Damit meinte er Aufbauer Luka Maros und den Linksaussen Samuel Zehnder, die sieben respektive sechs Treffer erzielten. Ersterer war insbesondere im entscheidenden Vorrundenspiel gegen Polen (30:28) nicht auf Touren gekommen, als er keinen seiner vier Abschlüsse verwertete. «Die sieben Tore tun definitiv gut», sagt Maros. «Ich reiste nach der guten Vorbereitung mit hohen Erwartungen in mich an die WM, wollte der Mannschaft mehr helfen. Nach der Vorrunde sagte ich mir, dass nun eine neue Woche komme, es wieder bei Null beginne. Von daher blieb ich positiv.»
Der beim Bundesligisten Lemgo tätige Samuel Zehnder durfte nach seinem unglücklichen Start gegen Tschechien (17:17) in den beiden anderen Vorrundenspielen bloss noch einen Penalty schiessen, den er beim 29:31 gegen Deutschland erst noch verschoss. Obwohl Noam Leopold auf dessen Position gegen Polen mit fünf Toren brillierte, setzte Schmid gegen Tunesien für die gesamte Partie im Angriff auf Zehnder, was viel über die Herangehensweise des Nationaltrainers aussagt und mit ein Grund für das Urvertrauen des Teams ist.
Samuel Zehnder antwortete auf die Frage, ob er an sich gezweifelt habe: «Nein, überhaupt nicht. Ich bin zwar sicher jemand, der sehr viel denkt, das muss allerdings nicht immer schlecht sein.» So versuche er jeweils, das Negative in positive Gedanken umzuwandeln. Gegen Tunesien zahlte sich diese Herangehensweise aus.