Sahin in Dortmund freigestellt
Das Trainer-Experiment mit Nuri Sahin bei Borussia Dortmund ist beendet. Der Klub des Schweizer Nati-Goalies Gregor Kobel trennt sich nach nur gut einem halben Jahr von seinem Chefcoach.
Die Freistellung teilte der Bundesligist am Morgen nach dem 1:2 beim FC Bologna in der Champions League mit. Die Dortmunder drohen durch die Niederlage den Einzug in die K.o.-Phase der Königsklasse zu verpassen.
In der Bundesliga liegen die Westfalen aktuell deutlich fernab des Minimalziels der Champions-League-Qualifikation. Am 1. Juni hatte der BVB noch im Final der Königsklasse gestanden. Nach drei Niederlagen aus den ersten drei Bundesligaspielen im neuen Jahr hat die Borussia bereits sieben Punkte Rückstand auf Rang vier.
Am Samstag gegen Bremen betreut Mike Tullberg die Mannschaft. Der 39-Jährige ist seit 2020 als U19-Trainer des BVB tätig und coachte zuvor ein Jahr die U23 des Klubs.
Keine Kontinuität
Seit dem Ende der Ära von Jürgen Klopp vor fast zehn Jahren gleicht die Trainerposition beim Revierklub einer Dauer-Baustelle. Sahin ist bereits der achte Coach seit 2015. Unter den Gescheiterten waren auch Hochkaräter wie Thomas Tuchel, Lucien Favre oder Marco Rose.
Sahin kehrte im Januar 2024 als Co-Trainer von Edin Terzic zum BVB zurück und übernahm ein halbes Jahr später mit grossen Vorschusslorbeeren der Verantwortlichen das Cheftraineramt bei seinem Jugendverein, bei dem er bereits als Zwölfjähriger eingetreten war und für den er mit 16 Jahren als Profi debütiert hatte.
Wenig Erfahrung
Die Erfahrung des gerade einmal 36-Jährigen als Cheftrainer war dagegen überschaubar. Von 2021 bis 2023 hatte der frühere türkische Nationalspieler in der Heimat seiner Eltern Antalyaspor betreut.
Nach einem vielversprechenden Start im vergangenen Sommer trat in Dortmund wieder schnell Ernüchterung ein. Bereits im Oktober stand Sahin im öffentlichen Fokus der Kritik. Die vierte Niederlage in Serie war nun die eine zu viel.