40 Jahre Kunstgeschichte geschrieben
Mit Kuratorin Martina Huber als Führerin des «History & Architecture Walk» konnte der Kunstverein Oberer Zürichsee das Löwenbräu-Areal rich-tig entdecken und erfuhr viel über die spannende Entstehungsgeschichte der Kunsthalle Zürich und Löwenbräukunst in der ehemaligen Bierbrauerei. Diese ist geprägt von ständigen Umbauten und Ergänzungsbauten. Das Löwenbräu- Areal besticht durch eine Mischung aus alter Bierbrauerei und moderner Architektur.
Die Kunsthalle Zürich ist ein Ausstellungsinstitut in Zürich, das sich dem Ausstellen und der Vermittlung internationaler Gegenwartskunst widmet. Träger der Kunsthalle ist der Verein Kunsthalle Zürich. Nach der Gründung des Vereins 1985 gab es nur sporadische Ausstellungstätigkeit. Erst mit dem Umzug auf das Schoeller-Areal an der Limmat, wo über 100 Jahre Garne gefärbt wurden, setzte ein regelmässiger Ausstellungsbetrieb ein. Mittlerweile hat sich das Löwenbräu-Areal in Zürich zu einem Zentrum für zeitgenössische Kunst entwickelt unter der Marke «Löwenbräukunst Zürich». Gegründet wurde Löwenbräukunst 1996 nach den Jugendunruhen in Zürich, als pulsierende und provozierende Kunstszene. Es entstand eine junge Subkultur. Die Partys im Löwenbräu-Areal waren legendär. Mit dem Migros Kunstfest traf man den Nerv der Zeit. Bis heute ist die Löwenbräukunst Zürich mit ihrem Mix an Museum, Galerien, Stiftungen, Vereinen einzigartig (siehe www.loewenbraukunst. ch). Durch Ausstellungen, Vortragsreihen, Führungen, Kunstreisen und Filmprogramme widmet sich die Kunsthalle Zürich der Vermittlung internationaler Gegenwartskunst. Rund 22 000 Kunstinteressierte besuchen das Haus jährlich. Die Zeitschrift Capital zählt die Kunsthalle Zürich respektive Löwenbräukunst Zürich zu den 100 wichtigsten Ausstellungshäusern weltweit. Präsident des Trägervereins ist heute der Verleger und Kunstsammler Michael Ringier.
Umgestaltung des Löwenbräu-Areals
Von den Architekten Karrer und Fuhrimann wurde die alte Bierbrauerei Löwenbräu für diese Zwecke umgebaut. Das Schweizerische Architekturbüro Gigon/Guyer baute das Löwenbräu-Areal weiter aus. Diese Räumlichkeiten wurden 2012 in Betrieb genommen. Die neugeschaffene Erschliessung aller Stockwerke nach dem Um- und Erweiterungsbau durch Gigon/Guyer verbindet die beiden Gebäudekomplexe alt und neu nun zu einem Haus der modernen Kunst und Architektur. Heute verlagert sich der Schwerpunkt erneut. Im Gebäude wird Platz für das Museum «Haus Konstruktiv » geschaffen.
Nach der Architekturführung besuchte der Kunstverein Oberer Zürichsee die Kunstausstellung «Beyond Imagery» aus der Edition VFO und genoss auch hier eine sehr interessante Führung. Die Ausstellung zeigt sechs unterschiedliche Positionen bekannter, zeitgenössischer Künstler wie Thomas Hirschhorn und Beat Zoderer mit verschiedensten Druckverfahren und -techniken. Die Edition VFO ist die grösste Verlegerin von Druckgrafik in der Schweiz und wird 75 Jahre alt.
Kunstverein Oberer Zürichsee
Die Kunsthalle Zürich gibt es mittlerweile seit 40 Jahren. Die Entstehungsgeschichte zusammen mit Löwenbräukunst ist vielschichtig und spannend. Früher waren die Partys legendär, nun wird Platz für das Museum «Haus Konstruktiv» bereitgestellt.