So wird auf den Zwischenfall mit dem Wolf reagiert
Der Glarner Bauernverband unterstützt die schnelle Reaktion des Regierungsrats auf den Vorfall, bei dem sich ein Wolf am 23. Januar einem vierjährigen Jungen in Elm näherte (wir berichteten). In ihrer Medienmitteilung betonen sie, dass die Wildhut sofort gehandelt hat und die jahrelang aufgebauten Strukturen zur Wolfsbewältigung schnell in Gang gesetzt wurden, was schliesslich zur sofortigen Abschussverfügung führte. Ausserdem zeigt sich der Verband zufrieden, dass die Forderungen, die nach dem Alpsommer 2022 an die Regierung gestellt wurden, mittlerweile weitgehend erfüllt seien. Dennoch sei man noch nicht am Ziel. Der Verband fordert weiterhin Anpassungen im Jagdgesetz und in der Jagdverordnung. Zudem bedankt sich die Fachkommission Grossraubtiere des Glarner Bauernverbandes beim Glarner Regierungsrat für das «entschiedene Handeln».
Dringenden Handlungsbedarf sieht die Gemeinde Glarus Süd
In ihrer heutigen Mitteilung äussert der Gemeinderat Glarus Süd seine Besorgnis über die zunehmende Wolfs-population in der Region, insbesondere in den Wintermonaten. Immer wieder habe es Wolfssichtungen in Dorfnähe und auf der Skipiste gegeben. Der Vorfall vom 23. Januar, hätte die Lage weiter verschärft. Der Gemeinderat begrüsst ebenfalls die schnelle Reaktion des Regierungsrates und unterstützt das Ziel, die auffälligen Wölfe schnellstmöglich zu erlegen. Da der Gemeinderat selbst gesetzlich nicht operativ eingreifen kann, fordert er die kantonalen Stellen und den Regierungsrat auf, in Zusammenarbeit mit dem Bund Massnahmen zu ergreifen, um künftige gefährliche Begegnungen zu verhindern. Langfristig sieht der Gemeinderat jedoch die Notwendigkeit, tiefer in die Wolfspopulation einzugreifen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
«Gruppe Wolf Schweiz» warnt vor Schnellschüssen
In einer Medienmitteilung äussert die «Gruppe Wolf Schweiz», dass die wiederholten Annäherungen von Wölfen an Menschen im Kanton Glarus nicht automatisch auf unnatürliches Verhalten der Tiere hindeuten. In den wenigen Gebieten, in denen Wölfe ohne Menschen leben, sei ihr Verhalten bei Begegnungen gut dokumentiert. Es reiche von Misstrauen bis Neugier, wobei der Mensch nie als Beute betrachtet werde. Das Verhalten sei vor allem genetisch bedingt. Neugierige Wölfe, die positive Erfahrungen mit Menschen machen, könnten sich eher nähern, während scheue Wölfe ihr Leben lang distanziert bleiben, so die Gruppe.
Sie betonen, dass Wolfsangriffe auf Menschen in der Schweiz praktisch nicht zu erwarten seien. Eine Gefahr sei dann gegeben, wenn Wölfe tollwütig oder angefüttert sind, was in der Schweiz bisher jedoch nicht der Fall sei. Laut der Gruppe seien sachliche Aufklärung und Vergrämung die richtigen Massnahmen.
Das sagen WWF und Pro Natura Glarus
Die Naturschutzorganisationen WWF und Pro Natura Glarus äussern sich in ihrer Stellungnahme zum Vorfall in Elm zurückhaltend. In ihrer Medienmitteilung betonen sie, dass es die Aufgabe der Behörden sei, die Situation genau zu beurteilen und die notwendigen Massnahmen zu ergreifen. Sie vertrauen darauf, dass die Behörden sorgfältig vorgehen.
Glarus will zwei Wölfe schiessen, die sich in und um Elm bewegen. Die Reaktionen der Betroffenen unterscheiden sich ziemlich stark.
Der WWF und Pro Natura Glarus vertrauen darauf, dass die Behörden sorgfältig vorgehen.