Kein Duell zwischen Staudenmann und Giger vor dem ESAF
27 Spitzenschwinger bereiten sich in diesen Tagen im Rahmen ihres Militärdienstes auf die bevorstehende Kranzfestsaison vor. Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA besucht sie in Magglingen.
Joel Wicki, Fabian Staudenmann, Matthias Aeschbacher, Michael Moser: Manch ein Kranzfest in der kommenden Saison wäre froh um diese Namen in seiner Teilnehmerliste. Sie alle und 23 weitere Spitzenschwinger tummeln sich an diesem Dienstag in der Schwinghalle in Magglingen. Fünf von ihnen – Matthieu Burger, Romain Collaud, Jan Roth, Fabian Stucki und Moser – sind in der Spitzensport-RS, die anderen Athleten absolvieren einen WK als Vorbereitung auf die kommende Saison.
Der Höhepunkt Ende August
Die Anfang Mai beginnende Kranzfestsaison 2025 wartet mit dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest als Höhepunkt auf. In Mollis wird am 30./31. August der Schwingerkönig ermittelt. Die Tausenden von Zuschauern, die im Glarnerland die Tribünen bevölkern und für eine atemberaubende Stimmung sorgen werden, sind jedoch noch weit weg.
Es ist fast schon unheimlich ruhig in der mit Sägemehl gefüllten Halle, die den Schwingern seit rund zweieinhalb Jahren beste Trainingsbedingungen ermöglicht. Es ist nur lautes Schnaufen zu vernehmen, wer etwas sagen will, der flüstert. Alle paar Minuten durchbricht ein Kommando von Matthias Glarner die Stille. Der Schwingerkönig von 2016 ist der Chef der Schwinger in Magglingen und leitet die Trainings.
Dann ist es passiert: Fabian Staudenmann liegt auf dem Rücken. Etwas, das in der gesamten letzten Saison nie passiert ist und auf den Rängen für Standing Ovations sorgen würde, wird oberhalb von Biel mit einem Schulterzucken zur Kenntnis genommen.
Wicki je einmal gegen Giger und Staudenmann
Als bester Schwinger in der Jahreswertung 2024 und Co-Sieger des Eidgenössischen Jubiläumsschwingfestes in Appenzell gehört der Berner zu den heissesten Anwärtern auf den Königstitel. Gleiches gilt für den Nordostschweizer Samuel Giger, seines Zeichens Unspunnensieger. Zum Gigantenduell zwischen den beiden kommt es vor dem ESAF nicht. «Kein bewusster Entscheid, sondern Zufall», sagt Staudenmann. Er habe in seiner Planung nicht berücksichtigt, wer wo antreten werde.
Gleiches gibt Joel Wicki zu Protokoll. Der Schwingerkönig aus Sörenberg hat zu Beginn der Woche als letzter der Spitzenschwinger seine Agenda veröffentlicht – und er geht im Vorfeld des Saisonhöhepunktes keinem der grossen Namen aus dem Weg. Er tritt wie sein Verbandskollege Pirmin Reichmuth auf dem Stoos an, wo in diesem Jahr eine starke Berner Fraktion mit Staudenmann, Matthias Aeschbacher und Adrian Walther zu Gast ist. Am Innerschweizerischen in Seedorf treffen Wicki und Reichmuth auf die Nordostschweizer Aushängeschilder Samuel Giger und Werner Schlegel. «Bergfeste will man machen, das Innerschweizerische sowieso. Am Ende treffen wir uns im August eh alle», so der Schwingerkönig.
Bis es soweit ist, tropft in Magglingen aber noch die eine oder andere Schweissperle ins Sägemehl.