Giuseppe Gracia sprach über authentische Kommunikation
Am Donnerstagabend fanden im Restaurant Doppio Gusto in Pfäffikon zwei Podiumsgespräche statt. Themen waren Israel und authentische Kommunikation. Ladina Spiess moderierte die Gespräche.
Die bereitgestellten Stühle im eleganten Eventsaal des Restaurants Doppio Gusto waren gut besetzt. Am Donnerstag, um 19 Uhr, begrüsste Sara Hefti die Anwesenden. In wenigen Sätzen skizzierte sie den Veranstalter, goUnity in Rapperswil.
Das Podiumsgespräch begann mit Michael Drollinger. Dieser war beruflich in Israel, als die Hamas im Oktober 2023 einen Terrorangriff verübten. Interviewt durch die Moderatorin Ladina Spiess erzählte Drollinger viele persönliche Erlebnisse. Er und seine Familie wohnten damals in Caesarea.
Er erzählte auch, weshalb ihn Israel fasziniert. Über die Vielfalt und die vielen Kulturen. Hier in der Schweiz sei man zurückhaltender, man drücke sich gewählter aus. Wir würden Privates und Beruf trennen. Wichtig seien hier Qualität und Verlässlichkeit. Das sei in Israel anders. «Israel ist viel innovativer », meinte Drollinger. In Israel würde viel über den Glauben gestritten. Etwas, was man sich hier nicht vorstellen könne.
Nach dem ersten Talk gab es ein kleines Quiz. Die Fragen drehten sich um das Thema des Abends, die authentische Kommunikation. Die Teilnehmenden konnten ihr Vorwissen prüfen.
Kommunikation als Brückenbauer
Um 19.30 Uhr moderierte Sara Hefti Giuseppe Gracia an. «Kommunikation ist ein Brückenbauer», eröffnete Gracia den Talk. Kommunikation sei «Hören und den Willen des Gegenübers verste-hen ». Er erwähnte die Scholastik, wo es darum gehe, die Ansicht der anderen Person zu wiederholen.
Authentische Kommunikation sei erstens, was ich für wahr empfinde, und zweitens, dass ich bei mir bleibe. Bei sich bleiben bedeute, darüber zu sprechen, wo man kompetent sei, und zu sagen, was man wirklich wolle. Das heisse, keine fremde Meinung annehmen. Bei sich bleiben, sei schwierig.
Das Gegenteil der authentischen Kommunikation sei die manipulative Kommunikation. Public Relation sei anwaltschaftlich für eine Organisation. Wenn man etwas sage, was man nicht meine, werde das durchschaut.
Das Entscheidende sei das Menschenbild. «Der Mensch will gebraucht werden», sagte Gracia. Gebraucht zu werden, mache ihn glücklich.
Mitarbeiter inspirieren
«Inspiration ist der Kern», meinte der Kommunikationsfachmann. Wichtig sei, die Mitarbeiter zu inspirieren. Was auf die Länge nicht funktioniere, sei einerseits den Menschen als Material zu betrachten und andererseits den Menschen zu zwingen.
Wir hätten heute eine narzisstische Selfie-Kultur. Die Bedürfnisbefriedigung sei falsch. Ein grosses Problem in der heutigen Zeit sei die Geschwindigkeit. Man hätte fast keine Zeit mehr. Darüber mache er sich grosse Sorgen. Die Fehlerquote werde steigen.
«Die Wahrheit sei eine Perlenkette», führte Gracia aus. Die Perlen seien die Fakten, die Kette das Narrativ. Wenn wir sagen, jemand hätte gelogen, meinen wir, das Narrativ sei falsch.
Im Anschluss an die Podiumsgespräche gab es einen Apéro riche.
«Authentische Kommunikation bedeutet, dass ich bei mir bleibe.»
Giuseppe Gracia
Schriftsteller