Am Freitag sind höhere Saharastaub-Konzentrationen zu erwarten
Eine markante Südströmung weht aktuell Saharastaub Richtung Schweiz. Nachdem dieser Spanien und Frankreich überquert hat, dürfte die Konzentration in der Schweiz am Freitag einen Höhepunkt erreichen. Damit ist der erste dichtere Saharastaub dieses Jahres im Anflug.
Die südliche Strömung stellte sich zwischen einem ausgedehnten Hoch über Osteuropa und einem atlantischen Tief ein, wie der Wetterdienst Meteonews am Donnerstag mitteilte. Die Strömung greift bis nach Nordafrika aus und nimmt den Saharastaub mit.
Bereits am Donnerstagabend waren damit Vorboten des Staubs zu erwarten. Durch die Annäherung des atlantischen Tiefs verstärken sich Süd- bis Südwestwinde. So geht Meteoschweiz im Verlauf des Freitags von grösseren Staubverfrachtungen aus, bis die Saharastaub-Konzentration am Abend ein Maximum erreicht.
Saharastaub gibt es in der Schweiz mehrmals im Jahr. Dabei trübt sich die Luft ein und färbt sich bei hoher Konzentration gelblich. Der Saharastaub besteht nach Auskunft von Meteonews zu 60 Prozent aus Quarz. Laut Studien ist er gesundheitlich harmloser als etwa der verkehrsbedingte Feinstaub.
Fallen Niederschläge, entsteht der sogenannte Blutregen. Auf Schnee reduziert der gelblich-bräunliche Staub die Rückstrahlung, wodurch der Schnee schneller schmilzt. Dasselbe geschieht auf Gletschern.
Daneben hat der Saharastaub auch positive Auswirkungen: Meteonews zufolge ist die Mischung Quarzsand, Ton, Goethit, Gips sowie fossilierten Algen ein Dünger. Im Frühsommer verfrachten Passatwinde Saharastaub über den Atlantik bis ins Amazonasgebiet. Ohne den Saharastaub würde es den Regenwald dort nicht geben.
Zudem hemmt der Staub als Sonnenfilter die Erwärmung der Meeresoberfläche, was wiederum entstehenden Hurrikanen die Energie entzieht.