Borkenkäfer-Situation hat sich in der Schweiz etwas entspannt
Die Borkenkäfer-Situation hat sich in einigen Regionen der Schweiz entspannt. 2024 haben die Buchdrucker, die für Fichten schädlichste Borkenkäferart, weniger Schäden verursacht als im Jahr davor.
Die Waldfläche mit Buchdruckerbefall reduzierte sich im Vergleich zu 2023 um drei Prozent, wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Donnerstag mitteilte.
Die beschädigte Holzmenge wurde 2024 auf 622’850 Kubikmeter geschätzt. Damit könnte man rund 7300 Standard-Sattelzug-Lastwagen füllen. Das sind rund 1000 Lastwagenladungen weniger als im Vorjahr, als 713’210 Kubikmeter Fichtenholz vom Buchdrucker befallen wurden.
Schweizweit mussten im letzten Sommer im Vergleich zum Vorjahr rund 13 Prozent weniger Fichten zwangsgenutzt werden. Unter Zwangsnutzung versteht man das ungeplante, kurzfristige Fällen und Verwerten von befallenen Bäumen.
Regional verschärfte sich die Situation
Nicht überall entspannte sich jedoch die Lage. Eine sehr grosse Menge an Käferholz wird demnach aktuell aus dem Waadtländer Jura gemeldet, einer Region, in der sich die Buchdruckersituation in den letzten drei Jahren deutlich verschärft hat.
Vermutlich hätten wiederholte Trockenheit im Sommer in der Region, zur beobachteten Zunahme des Käferholzes beigetragen, so die WSL. Dies werde durch flachgründige und somit schnell austrocknende Böden begünstigt.
Trotz Entspannung gebe es keine Entwarnung, betonte die Forschungsanstalt. Wie sich die Buchdruckerschäden im Jahr 2025 in der Schweiz entwickeln würden, hänge stark von den Wetterbedingungen ab.
Der vor zwei Tagen veröffentlichte Waldbericht des Bundesamts für Umwelt und der WSL kam ausserdem zum Schluss, dass der Wald in der Schweiz in einem geschwächten Zustand ist. Regional, etwa im Jura, schätzten sie die Situation gar als kritisch ein.