Keine finalen Abfahrten – Zweite Abfahrts-Kugel für Marco Odermatt
Marco Odermatt ist auch wieder Abfahrts-Weltcup-Sieger. Die beiden Rennen beim Saison-Finale in Sun Valley, Idaho, können nicht stattfinden.
Der Auftakt zum Saisonfinale der Alpinen steht meteorologisch unter einem schlechten Stern. Am Donnerstag hatte das erste Abfahrts-Training wegen heftigem Schneefall annulliert werden müssen, nun wars nach neuerlichem Niederschlag in der Nacht auf Samstag vorerst erneut zuviel der weissen Pracht – und dann übernahm starker Wind die Rolle des Spielverderbers.
Vorerst hatten es die Verantwortlichen mit einer ersten Startverschiebung und mit der Verkürzung der Abfahrt versucht. Die Verzögerung war wegen zusätzlicher Arbeiten auf der Piste unumgänglich geworden. Die Bemühungen schienen zu fruchten, die Hoffnung lebte, die Rennen doch noch durchführen zu können. Der aufkommende Wind durchkreuzte die Pläne aber doch noch. Da nützte auch die Verlegung des Starts um eine weitere halbe Stunde nichts. Es blieb nur die Absage.
Wie vor zwölf Monaten
Auf Männer-Seite wiederholte sich somit das, was sich schon vor zwölf Monaten zugetragen hatte. Auch damals war Odermatt als Führender in der Abfahrts-Wertung nach Saalbach an die Saisonschlussveranstaltung gereist. 42 Punkte Vorsprung auf seinen letzten verbliebenen Konkurrenten, den Franzosen Cyprien Sarrazin, hatte er ins Glemmtal mitgenommen. Das grosse Finale fand dann aber nicht statt. Schneefall und starker, böiger Wind verhinderten auch vor einem Jahr den letzten Akt des sich über den Winter hinziehenden faszinierenden Duells.
Nun war die Ausgangslage ähnlich. Odermatt als Spitzenreiter im Abfahrts-Klassement war mit 83 Punkten Vorsprung in die USA geflogen. Einzig Teamkollege Franjo von Allmen hätte ihm den zweiten Gewinn der kleinen Kristallkugel noch streitig machen können. Der Weltmeister aus dem Berner Oberland hätte dafür allerdings einen Sieg benötigt und ausserdem darauf hoffen müssen, dass Odermatt nicht unter den ersten vierzehn klassiert gewesen wäre.
Wenn und Aber haben jetzt ein Ende. Odermatt holt sich wie im letzten Winter vier Kristallkugeln. Als Gewinner der Gesamt-, der Super-G- und der Riesenslalom-Wertung hat er schon zuvor festgestanden.
Premiere für Federica Brignone
Vorzeitig festgestanden hat auch Federica Brignone als Gesamtweltcup-Siegerin, zum zweiten Mal nach dem Triumph fünf Jahre zuvor. Die Italienerin ist nun auch zum ersten Mal die beste Abfahrerin in einem Weltcup-Winter.
In Sun Valley wäre es zu einem Dreikampf um die kleine Kugel gekommen. Die Österreicherin Cornelia Hütter, die den Glaspokal im vergangenen Winter hat entgegennehmen können, belegt in der Disziplinen-Wertung mit 16 Punkten Rückstand Rang 2. Sofia Goggia auf Platz 3 hat 34 Punkte weniger auf dem Konto als Landsfrau Federica Brignone.