Klotens Stolz auf eine Saison mit viel Positivem
Klotens Saison geht in Zürich-Altstetten innert sechs dramatischen Schlussminuten gegen die ZSC Lions zu Ende. Ins Bedauern mischt sich eine gehörige Portion Stolz.
Klotens Cheftrainer Lauri Marjamäki muss nach dem Ausscheiden gegen den Titelverteidiger ZSC Lions nicht lange überlegen. «Ja, ich bin so stolz auf diese Jungs», sagt er im TV-Sender Mysports. «Sie haben grossartige Arbeit geleistet, als Individuen und als Team. Wir haben eine grosse Entwicklung gemacht.»
Damit hat der 47-jährige Finne natürlich voll und ganz recht. Nach einer desaströsen letzten Saison, in der man als Zweitletzter nur deshalb um das Playout herumkam, weil aus der Swiss League keiner der Finalisten aufstiegsberechtigt war, ist Kloten eine der positiven Überraschungen. Über das Play-In schaffte man es erstmals seit neun Jahren und dem Wiederaufstieg in die Playoffs, dort forderte man den hohen Favoriten zumindest in den letzten drei Partien.
Spiegelbild der Saison
Das Ende kam abrupt, nachdem man im Spiel 5 fürh im Rückstand lag, dann aber bis zur 55. Minute geführt hatte. Ein Gegentor in Unterzahl, eines mit dem Schlittschuh sowie zwei ins leere Gehäuse später war man mit 2:5 ausgeschieden. «Das war heute ein bisschen ein Spiegelbild unserer Saison», stellt Marjamäki fest. «Manchmal spielen wir auf einem grossartigen Level, dann lassen wir nach einem dummen Gegentor nach und fangen uns wieder.»
Man müsse Zürich gratulieren. «Wir haben gegen ein besseres Team verloren.» Aber der Finne, der erstmals in der Schweiz arbeitet, ist überzeugt, dass sein Klub auf gutem Weg ist. «Wir gehen in die richtige Richtung, das Fundament ist gut.» Marjamäki lobt den «grossartigen Sportchef (Ricardo Schödler), der viel Mitgefühl hat» und den «Besitzer (Jan Schibli), der ein Herz aus Gold» habe.
Viel, was eine gute Mannschaft ausmacht
In diesem Spiel habe man aber auch gesehen, was noch fehle: die Erfahrung auf diesem Niveau. «Das ist der nächste Schritt für uns.» Einer, der beide Seiten kennt, ist Reto Schäppi. Der 34-jährige Stürmer erhielt nach 20 Jahren bei den ZSC Lions keinen Vertrag mehr und wechselte auf diese Saison hin zum Kantonsrivalen. «Ein bisschen schade ist nur, dass wir es nie ganz geschafft haben, unser volles Potenzial über 60 Minuten abzurufen», bedauert der Routinier gegenüber SRF. Man müsse aber auch immer den Gegner miteinbeziehen. «Und der hat einfach gutes Playoff-Hockey gespielt», lobt er sein ehemaliges Team.
Auch Schäppi sieht aber mehr Gutes als Schlechtes. «Es war eine unglaublich positive Saison. Es ist sehr viel da, was eine gute Mannschaft ausmacht.» Der EHC Kloten hat sich nach schwierigen Jahren wieder einen Platz in den oberen Etagen des Schweizer Eishockey erkämpft.