Schweizer Frauen stehen im WM-Final
Die Schweizer Curlerinnen um Skip Silvana Tirinzoni stehen zum sechsten Mal in Folge im WM-Final. Sie gewinnen in Uijeongbu in Südkorea im Halbfinal gegen China 4:2.
Lange lief nicht viel, umso spannender war die Schlussphase. Selina Witschonke, Carole Howald, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz lagen vor dem zehnten und letzten End 3:2 vorne, jedoch hatten die überraschend in die Halbfinals vorgestossenen Chinesinnen den Vorteil des letzten Steins.
Vor dem letzten Stein von Pätz lagen drei Steine der Asiatinnen näher zum Zentrum. Die 35-Jährige war also gefordert und bewies einmal mehr ihre Nervenstärke. Die Schweizerinnen hatten drei Optionen, Pätz entschied sich für den Double-Takeout und dieser gelang perfekt, sodass das Team des CC Aarau Shot lag. In der Folge geriet der letzte Stein von Wang Riu viel zu kurz, und die Schweizerinnen konnten aufatmen.
In der Vorrunde hatten sich Tirinzoni und Co. gegen die unerfahrenen Chinesinnen 9:4 durchgesetzt. Im zweiten Duell entschieden sich diese nun, das Spiel möglichst einfach zu halten. Zwar misslangen den Aussenseiterinnen im ersten End zwei einfache Steine, sodass die Schweizerinnen ohne grossen Aufwand 2:0 in Führung gingen. Dabei blieb es dann aber bis zum achten End, in dem die Chinesinnen nach einem Fehler von Pätz zwei Steine schrieben und zum 2:2 ausglichen.
Das läutete die spannende Schlussphase ein. «Es war wahrscheinlich das schnellste Curling-Spiel, das je gespielt wurde und grösstenteils ziemlich langweilig», sagte Tirinzoni. «Wir mussten den Fokus behalten und brauchten Alina.»
Nun kommt es am Sonntagmorgen Schweizer Zeit zur Neuauflage des letztjährigen Finals, da sich im anderen Halbfinal Kanada gegen Gastgeber Südkorea 6:5 nach Zusatzend durchgesetzt hat. Für die Schweizerinnen ist Revanche angesagt, verpassten sie doch 2024 mit einer 5:7-Finalniederlage die fünfte WM-Goldmedaille in Serie. Auch die Partie in der Vorrunde in Uijeongbu ging gegen die Nordamerikanerinnen verloren, und zwar 6:7 nach Zusatzend. Es war für die Schweizerinnen die bisher einzige Niederlage an dieser WM.
Die Kanadierinnen um Skip Rachel Homan brillierten an den vier Grand-Slam-Turnieren in dieser Saison: Zweimal triumphierten sie, zweimal belegte sie den 2. Platz. «Alle sind müde, wir dürfen uns nicht zu viel Fehler leisten», sagte Tirinzoni.