Dornröschen «Luegeten» öffnet Augen
Andreas Knobel
Endlich ist wieder etwas los auf der «Luegeten», dem Aussichtspunkt ob Pfäffi kon. Der Parkplatz ist besetzt, wenn auch vorläufig noch durch die Bauleute. So ziemlich alle Handwerkssparten sind vertreten, eben fährt ein Anhänger voller Pflanzen rein.
Weber und Péclard richten an
Michel Péclard, der Gastro-Tausendsassa rund um den Zürichsee und neuer Pächter des prominenten Ausflugsrestaurants, bestätigt den Eindruck: «Leider war fast die ganze Infrastruktur nach so langer Schliessung nicht mehr gebrauchsfähig. Wir ha-ben den Betrieb ziemlich auseinandergenommen und renoviert. Auch der Garten wird renaturiert und romantisiert. Es wird echt traumhaft.» Der neue Inhaber, Edgar Weber von der Fairplay Immobilien AG, investiere stark in die Betriebsinfrastruktur; seine eigene Pumpstation Gastro GmbH, zu der der Betrieb organisatorisch gehört, massiv in den Innenausbau. All die Querelen vor seiner Zeit sind für Péclard kein Thema mehr – und sollen es an dieser Stelle ebenfalls nicht sein.
Erst Gasthof, dann Biergarten
Viel wichtiger ist, dass der Gasthof Luegeten, wie er offiziell heisst, ab Samstag, 12. April, wieder der Öffentlichkeit offen steht. So hätten sie einen Vorlauf, damit dann an Ostern alles wie am Schnürchen funktioniere, meint Péclard voller Vorfreude.
Einen eigenständigen Charakter wird der neue Biergarten erhalten. Er entsteht zurzeit auf dem Platz westlich des Hauptgebäudes. Seine Realisierung war eine Bedingung Péclards, um überhaupt das Wagnis «Luegeten» einzugehen. Das alles hat bestens geklappt, «zum Glück gab es keine einzige Einsprache », fügt er an. Auf den 1. Mai hin, je nach Wetter früher, wird also auch der Biergarten offen stehen, wortwörtlich, weil unter freiem Himmel.
Grosse Speisekarte für alle
Offen sei der Gasthof Luegeten immer, so Michel Péclard, jeweils von 11.30 bis 24 Uhr, und eventuell mit grossem Brunch am Sonntag ab 10 Uhr. Alle Informationen sind bereits auf der Webseite gasthof-luegeten.ch aufgeschaltet. Dort können sogar schon Plätze reserviert werden, bis hin zu Festen oder gar Hochzeiten.
Vor allem aber kann schon ein Blick auf die ausführlichen Speisekarten geworfen werden. «Der Teil im Hauptgebäude bietet gehobene Landhausgastronomie mit weissen Tischtüchern und da und dort etwas mediterranem Einfluss», schreibt Péclard dazu, es soll für jeden Geschmack etwas dabei sein. «Im Biergarten vor der Scheune», ergänzt er in blumigen Worten, «gibt es unter freiem Himmel an langen Tischen herrliche Salate, Grillspezialitäten und alles, was man sich von einer Sommer- und Ausflugsbeiz wünscht.»
Nun eher ein Sympathieträger
Aller Augen sind also auf die «Luegeten» gerichtet. Zwei Augenpaare mit übereinander gestülpten Gläsern im Stil von Emojis sind denn auch pas-send Teil des neuen Auftritts. Das zeitweise Misstrauen, das dem umtriebigen Gastrounternehmer bei der Übernahme der Beiz auf der Insel Ufnau entgegenschlug, dürfte im Fall der Luegeten in Sympathie umschlagen.
Nach vielen Jahren im Tiefschlaf erwacht der Gasthof Luegeten ob Pfäffikon in zwei Wochen zu neuer Blüte. «Prinz Péclard» machts möglich.