Weitere Gemeinde stürzt sich in die Social Media
Offenbar geht es nicht mehr ohne: Eine Gemeinde nach der anderen setzt in Ausserschwyz auf Social Media und in der Folge in zusätzliche Kommunikationskräfte. Neustes Beispiel ist Wollerau, wo es so eilt, dass ein Nachtragskredit beantragt war.
Martin Risch
Social Media wird für Schweizer Gemeinden immer wichtiger. Das zeigt die jüngste Studie der Agentur Gromann Partner GmbH (siehe Ausgabe vom 10. März 2025). Zumindest ist es so, dass sich immer mehr Kommunen auf neue Kanäle einschwören, so auch im Kanton Schwyz. 40 Prozent der Schwyzer Gemeinden haben laut Studie mindestens einen Social-Media-Kanal. Es gebe indes weiterhin manche Gemeinden, die Social Media als eher weniger wichtig für ihre Kommunikation erachten.
«Weniger wichtig» sind Social Media seit Neuestem zumindest in der Gemeinde Wollerau nicht mehr. Dort eilt es offenbar ganz extrem. An der letzten Gemeindeversammlung tischten die Verantwortlichen einen Nachtragskredit über 75 000 Fr. auf, der wie alle anderen Nachtragskredite wortlos gutgeheissen wurde. Warum die Eile, warum ein Nachtragskredit für Social Media?
50 Prozent, 60 Prozent oder…?
«Der Nachtragskredit dient der Transparenz aber auch dazu, die nötige Flexibilität bei der Besetzung der Stelle im laufenden Jahr zu haben», wie Michael Hess, der Abteilungsleiter Stab auf Nachfrage mitteilt. Der Entscheid zur Schaffung «einer Kommunikationsstelle » habe der Gemeinderat Anfang 2025 gefällt, nach Abschluss des Budgetprozesses für 2025. Hess betont denn auch: «Die konkrete Ausgestaltung der neuen Stelle ist in Ausarbeitung. » Der Stellenbeschrieb, das Profil wie auch das eigentliche Stellenpensum der neuen Funktion sei folglich noch nicht definiert, eine Stellenausschreibung somit selbsterklärend nicht erfolgt.
«Stand heute ist vorgesehen, die Stelle in der zweiten Jahreshälfte 2025 zu besetzen», erklärt Hess weiter und betont gleichzeitig: «Aktuell verfügt die Verwaltung über keine Stellenprozente, die ausschliesslich der Kommunikation dienen.»
Wollerau will «junge Leute» ansprechen
Die Zeiten ändern sich, je nach Ort und Gemeinde sogar extrem rasant. Waren frühere die Gemeindeschreiber allein für die Kommunikation zuständig, sind es heute immer mehr auch weitere Personen auf den Gemeinden, teils fast schon eigentliche Kommunikationsstäbe. Insbesondere wegen Social Media werden da und dort die Stellenprozente hochgeschraubt, wie eben in Wollerau.
Dort erklärte Säckelmeister Guido Rusch beim entsprechenden Nachtragskredit, dass der Gemeinderat sich immer Gedanken mache, «wie wir an die Leute kommen». Insbesondere junge Leute würden heute nicht mehr die klassischen Kanäle nutzen, sondern sich auf anderen informieren. «Wir haben uns das zu Herzen genommen und uns gesagt, wir müssen doch schauen, dass das, was wir machen, was passiert auf der Gemeinde, auch zum Endverbraucher kommt», so Säckelmeister Rusch. Man werde dafür die Social-Media-Kanäle aufbauen und klar, «die müssen dann aktuell gehalten werden». Dafür habe man etwas ins Budget aufgenommen.
Gespannt sein darf man, ob «etwas Geld» ausreicht, um die Zielgruppe(n) zu erreichen. Diese Zeitung bleibt dran, ganz klassisch, und informiert über das Gemeindegeschehen – obs gefällt oder nicht.
«Wir müssen doch schauen, dass das, was wir machen, was passiert auf der Gemeinde, auch zum Endverbraucher kommt.»
Guido Rusch
Wolleraus Säckelmeister