Luegeten feiert Start und Happyend
Mit der «Party des Jahres» öffnete der Gasthof Luegeten ob Pfäffikon nach sechseinhalb Jahren im Winterschlaf voller Euphorie in sein neues Leben.
Andreas Knobel
Rund um die «Luegeten» ob Pfäffikon waren schon immer Superlative angebracht. Kaum ein öffentlicher Ort liegt so schön, kaum ein Restaurationsbetrieb gab in den vergangenen Jahren so viel zu reden – und keine Party vermag der Wiedereröffnungsfeier vom Freitag das Wasser zu reichen.
Hohe Promidichte und fantastisches Ambiente
Am frühen Freitagabend bei über 20 Grad und herrlicher Frühlingssonne trafen Hunderte von illustren Gästen ein. Gastgeber waren in erster Linie Michel Péclard, der den Gasthof Luegeten, wie er nun heisst, samt neuem Biergarten übernommen hat, sowie Edgar Weber von der Fairplay Immobilien AG, der die Liegenschaft gekauft hat. Dass etliche Querelen den Betrieb in einen sechseinhalb Jahre langen Dornröschenschlaf versetzten, bevor Weber und Péclard das Juwel wieder wachküssten, war an diesem prächtigen Abend nur noch eine Randnotiz. Viel mehr war allseits grosse Befriedigung herauszuhören, dass die Luegeten nun wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
Die Gästeschar setzte sich bei der Herkunft der Gastgeber Weber und Péclard naheliegenderweise aus der hiesigen Wirtschaftswelt und der Zürcher Schickeria – was nicht negativ gemeint sein soll – zusammen. An jedem Tisch traf man auf bekannte Gesichter oder auch alte Bekannte. Einzelne Namen zu nennen, würde den vielen Unerwähnten nicht gerecht. Auffallend aber waren sicher die vielen Wirtschaftsgrössen, Medienleute, Touristiker und auch einige Politiker. Sie alle wurden durch den Saxofonisten G-Sax animiert, dazwischen brachte noch die Formation «The Squires» Stimmung.
Die Gesellschaft nutzte das schöne Wetter draussen in der Gartenwirtschaft und auf den verschiedenen Terrassen bis auf den letzten Sonnenstrahl aus. Danach begab man sich in die Gaststuben auf allen Stöcken. Denn der Gasthof wurde in den letzten Monaten nicht nur neu eingerichtet, sondern neu vom Untergeschoss bis in den Dachstock für die Restauration nutzbar gemacht.
Péclards Imperium dient auch einheimischer Kundschaft
Einen ersten grossen Stresstest be-stand die Küchen- und Servicecrew mit Bravour. Es war nicht nur unglaublich, was auf die Tische gezaubert wurde, sondern auch erstaunlich, wie die Speisen bei diesem Gedränge – überall waren Menschen, die sich angeregt unterhielten – überhaupt an die Tische gelangten. Und wollte jemand dem Trubel ein bisschen entfliehen, begab er sich einfach raus zum Ökonomiegebäude, wo der landesweit bekannte Grilleur Baba Würste à discrétion unter die Leute brachte. Der umtriebige Baba sei hier stellvertretend fürs ganze Personal genannt. Sie alle machen das eigentliche Potenzial des Péclard-Imperiums aus. Seine Pumpstation Gastro GmbH umfasst nämlich etwa 20 Gastrobetriebe rund um den Zürichsee und mit der Ufnau gar im Zürichsee. Diese Betriebsgrösse sowie Michel Péclards gutes Händchen in Sachen Personal sind die Gründe für den spürbaren Optimismus, dass der Gasthof Luegeten nach dem fulminanten Start auch im Alltag eine gute Flughöhe erreicht.
Damit ist die einheimische Bevölkerung aufgefordert, das Ausflugsrestaurant nach der fulminanten Eröffnung auch zu nutzen. Immerhin wurde ja gar eine Luegeten-Initiative lanciert, die den Kauf der Luegeten durch die Gemeinde Freienbach forderte. Diese Initiative wurde nun exakt am Freitagabend an der Gemeindeversammlung Freienbach sistiert – der Gemeinderat Freienbach stiess denn auch später dazu – ganz einfach, weil Edgar Weber die Kernliegenschaft nicht wieder verkaufen will. Auch die umliegende Liegenschaft, die sich immer noch in Besitz der Familie Senn befindet, steht nicht zum Verkauf. Und nicht zuletzt ist das Ziel, die Luegeten der Öffentlichkeit zu erhalten, ja nun bestens umgesetzt worden.
Ein böses Märchen mit richtigem Happyend
So kommen denn auch zum Schluss erneut Superlative zur Anwendung. Nicht nur die Gäste, auch Michel Péclard und Edgar Weber zeigten sich total happy, wie die Luegeten in ein neues Kapitel gestartet ist. Eine schöne Genugtuung ist der glückliche Ausgang einer schwierigen Geschichte auch für die Familie Senn als Vorbesitzerin. Während Vater Otto Senn rekonvaleszent abwesend war, gaben sich seine Frau Vreni Senn und Sohn Andy Senn die Ehre. Und dass der frühere Mitbesitzer und spätere Konkurrent Jöggi Rihs ebenfalls anwesend war, lässt darauf schliessen, dass das «Märchen von der Luegeten» nun tatsächlich ein glückliches Ende gefunden hat.