Die Grasshoppers werden amerikanisch

Für die Grasshoppers beginnt eine neue Ära. Nach fast vier Jahren in chinesischem Besitz übernehmen Amerikaner die Kontrolle über den Schweizer Fussball-Rekordmeister.

Neu gehört der Zürcher Super-League-Verein dem Los Angeles FC. Die Anteile am Klub aus der nordamerikanischen Major League Soccer sind wiederum in den Händen von diversen Persönlichkeiten auf Wirtschaft, Medien, Sport oder Showbusiness. Der Schauspieler Will Ferrell, der ehemalige Basketballer Magic Johnson, die frühere Fussballerin Mia Hamm oder der frühere Youtube-Boss Chad Hurley sind unter anderen Eigentümer von Los Angeles FC.

In letzter Zeit arbeitet der 2014 gegründete kalifornische Klub, der als wertvollster der MLS angesehen wird, daran, ein Netzwerk aufzubauen. Mit Wacker Innsbruck wurde bereits ein europäischer Klub ins Portfolio aufgenommen, mit Bayern München hat man zwecks Talentförderung eine Partnerschaft begonnen. Das Ziel sei es eine globale Plattform zur Förderung junger Toptalente und zum Aufbau erfolgreicher Teams zu kreieren, heisst es in der Medienmitteilung von GC.

Eine Amerikanerin an der Spitze

Neue Verwaltungsrats-Präsidentin von GC wird die Amerikanerin Stacy Johns, die auch beim Los Angeles FC eine Führungsposition inne hat. Die in Indianapolis geborene Mutter von drei Kindern erklärte zu den kurzfristigen Zielen: «Wir werden Geld investieren, denn wir wollen Erfolg haben. Wir sagen nicht um jeden Preis, aber wir wollen gewinnen.» Über konkrete Zahlen sprach sich nicht – weder über die geplanten Investitionen noch über den Betrag, der für das GC-Aktienpaket aufgewendet wurde.

Auch wenn sich GC-Verwaltungsrat Andras Gurovits bei der scheidenden Besitzerin und Präsidentin Jenny Wang für ihr Engagement bedankte, so kommt dem Klub der Besitzerwechsel zugute. Im Netzwerk der Fosun-Gruppe, die die Fäden bei GC in den letzten Jahren zog, wurde der 27-fache Meister und 19-fache Cupsieger nicht richtig glücklich. Zwar investierten die Chinesen dem Vernehmen nach fast 50 Millionen Franken, doch blieben die Erfolge und auch die spektakulären Spielerverkäufe aus.

Die 96,5 Prozent von Jenny Wang gingen komplett an den Los Angeles FC über. Eine Minderheitsbeteiligung hält weiterhin die Grasshoppers Fussball Stiftung.